Mit Hängen und Würgen eine Nullnummer beim Fußballspiel, trotz Dauerbrenner im Sturm. Aber die Abwehr gibt ihr letztes Hemd und lässt sich nicht die Butter vom Brot nehmen, obwohl Holland in Not ist – Schwein gehabt! Für die Fans ist Hopfen und Malz verloren, da beißt die Maus keinen Faden ab. Der Trainer steht wieder mal im Rampenlicht, sollte den Ball flach halten, schimpft jedoch wie ein Rohrspatz, springt nicht über seinen Schatten und setzt das Turnier in den Sand.
Wir verwenden als Muttersprachler*in täglich unzählige Redewendungen ohne sie bewusst wahrzunehmen. Redewendungen bewusst als rhetorisches Stilmittel eingesetzt, geben sie der Sprache Lebendigkeit, alltägliche Poesie, Ironie und Humor.
Aber Vorsicht! Das bewusste Zitieren von Redewendungen und Sprichwörtern sollte maßvoll geschehen, sonst wirkt die Sprache schnell künstlich und altmodisch. Dies gilt auch für Sprachlernende, die mit feststehenden Ausdrücken beeindrucken möchten. Weniger ist mehr, egal ob im mündlichen oder schriftlichen Ausdruck!
Unterrichtstipps:
Vorentlastung über die Abfrage bereits bekannter Redewendungen, um das sprachliche Prinzip induktiv zu vermitteln. Falls die Lernenden keine Redewendungen kennen sollten, muttersprachliche und/oder deutsche Beispiele zum Einstieg nennen.
Die Bedeutung von Redewendungen erschließt sich oftmals fast von selbst. Trotzdem können Quizspiele mit einfachen Redewendungen im Sprachunterricht eingesetzt werden. Einerseits kann ein Quiz zu motivierenden Erfolgserlebnissen bei der Deutung führen, andererseits sensibilisiert es für Interpretationen und eine bewusste Sprachverwendung. Bei der Auswahl auf unterhaltsame und einfach zu verstehende Beispiele achten, die man z. B. in diesen Listen auswählen kann:
Tipp: Beim Quiz kleine Hilfen bzw. suggestive Anmerkungen zum Verständnis einbauen. Beispiel: „Alles in Butter!“ --> Was passiert, wenn man etwas in Butter legt?
Erklärungen für Redewendungen können überraschend sein, sind manchmal lustig, aber sprachgeschichtlich immer lehrreich, da sie längst vergessene Geschichte und Geschichten beinhalten und dabei oft das Alltagsleben unserer Vorfahren beschreiben.
Im Sprachunterricht lassen Sie die Lernenden Hypothesen im Konjunktiv zur Erklärung ausgewählter Redewendungen erstellen. Die kreativsten Ideen werden im Sprachkurs ausgewählt. Zum Abschluss vergleicht man die Hypothesen mit den Erklärungen zum Ursprung der Redewendungen.
Redensarten thematisch sortiert (Natur, Menschen, Tiere, Alltag; Körper) mit Bedeutung und Erklärungen (Bayerischer Rundfunk):
Radioserie im Südwestdeutschen Rundfunk: Fragen von Hörer*innen werden von einem Fachmann beantwortet. Die Antwort kann man nachlesen und anhören. Archiv mit den bisherigen Beiträgen:
Fortgeschrittene:
Stichwort(e) in das Formular eingeben, um Redewendungen, idiomatische Wendungen usw. mit Bedeutung und Erklärungen zur Herkunft zu erhalten:
Kreative Spracharbeit. Mit diesen Zufalls-Generatoren werden aus bestehenden Sprichwörtern neue gebildet. Sehr unterhaltsam und für wilde, kreative Hypothesen bestens geeignet:
Entweder lassen sich die Lernenden Interpretationen zu den Nonsens-Sprichwörtern einfallen, oder überlegen sich eigene neue Sprichwörter.
Junge Deutschlernende:
„Käpt'n Blaubär“ ist der Held der gleichnamigen Zeichentrickserie für Kinder. Er pflegt einen kreativen Umgang mit der Wahrheit, was als alter Seebär normal ist und seine Sammlung von Redewendungen und Sprichwörtern über das Lügen erklärt:
Didaktisierung:
- Sprichwörter und Redensarten zum Glück (Radio Berlin Brandenburg):
Dieses Dossier wurde zur Verfügung gestellt von Andreas Westhofen, Online-Redakteur am Institut für Internationale Kommunikation Düsseldorf e.V.
Fachportal „Forum Deutsch als Fremdsprache"
http://www.deutsch-als-fremdsprache.de/