Das Wort selbst wurde in Deutschland zum Wort des Jahres 2020 gekürt und Wörter wie „Atemschutzmaske“ oder „Social-Distancing“ schafften es in den Duden. Gleichermaßen geht eines Unworte des Jahres, „Corona-Diktatur“, mit der Pandemie einher. Neben dem Wort und dem Unwort des Jahres lohnt es sich auch, einen Blick auf die österreichischen und deutschen Jugendworte des Jahres zu werfen: „Boomer“ spiegelt einen gesellschaftlichen Konflikt und „lost“ bringt eine Grundstimmung vieler Jugendlicher zum Ausdruck, die sicherlich durch die Pandemie verstärkt wurde. In diesem Dossier finden Sie nun Anregungen dazu, wie Sie die Worte und Unworte des Jahres 2020 im Unterricht behandeln können. Das Thema eignet sich eher für den Unterricht auf höheren Niveaustufen.
Worte des Jahres
Deutschland
Wort: Coronapandemie
Unwort: Rückführungspatenschaften, Corona-Diktatur
Jugendwort: Lost
Österreich
Wort: Babyelefant
Unwort: Coronaparty
Jugendwort: Boomer
Schweiz
Worte: Systemrelevant, Maskensünder, stoßlüften
Unterrichtseinheit
Einstieg im Kursgespräch
- Wie hat das Jahr 2020 die Sprache beeinflusst? Hat es Veränderungen gegeben? Hier können die Lernenden auch erstmal von Veränderungen in ihrer Sprache berichten.
- Welche konkreten sprachlichen Veränderungen gab es 2020? Welche Wörter sind neu dazugekommen? Sammeln Sie die Ergebnisse an der Tafel und ordnen Sie sie thematisch.
- Informieren Sie die Lernenden darüber, dass in den DACH-Ländern seit einiger Zeit jedes Jahr das Wort, Unwort und Jugendwort des Jahres bzw. in der Schweiz lediglich das Wort des Jahres gekürt wird. Bestimmend sind dabei gesellschaftliche Diskussionen und das mediale Vorkommen der Wörter. Fragen Sie die Lernenden als Vorentlastung für die nächste Aufgabe, ob sie eine Vermutung haben, welche Wörter in den drei Kategorien in den DACH-Ländern bestimmt wurden?
Aufgaben
Gruppenarbeit zu Worte, Unworte und Sätze 2020 in DACH
- Teilen Sie die Lernenden in Gruppen ein und teilen Sie jeder Gruppe eines der drei DACH-Länder zu. Zu dem Land soll die Gruppe nun das Wort, Unwort und Jugendwort des Jahres 2020 bzw. in der Schweiz lediglich die drei Worte des Jahres und deren Bedeutung recherchieren. Dazu lassen sich zahlreiche Informationen im Internet finden. Die Lernenden halten ihre Ergebnisse visuell fest, sodass sie sie anschließend im Kurs präsentieren können.
- Jede Gruppe präsentiert ihre Ergebnisse im Kurs und stellt sie zur Diskussion. Sind die Ergebnisse überraschend? Warum wurden die Wörter gewählt? Hierzu sollen die Lernenden Hypothesen aufstellen.
- Bringen Sie die offiziellen Jury-Begründungen einzelner Wörter mit (Texte dazu finden Sie im Internet) und verteilen Sie die Texte so, dass jede Gruppe die entsprechenden Erklärungen zu ihrem Land erhält. Die Begründungen werden gelesen, in der Gruppe besprochen und anschließend kurz im Plenum vorgetragen und diskutiert.
Weitere Ideen
Nach der Gruppenarbeit können Sie die Lernenden berichten lassen, ob es in ihrem Heimatland auch Worte des Jahres gibt.
Außerdem können Sie die Lernenden ihr persönliches Wort und Unwort des Jahres wählen und im Kurs vorstellen lassen, um weg von der gesellschaftlich-politischen Ebene zu kommen. Egal ob lustig, niedlich, schwierig oder außergewöhnlich, unverständlich oder albern: Es soll um Worte gehen, die bei den Lernenden etwas ausgelöst haben und ihnen damit in Erinnerungen geblieben sind.
Wenn Sie gerne ein grammatisches Phänomen in dieser Unterrichtseinheit thematisieren wollen, eignen sich Komposita, da es sich bei vielen der Worte und Unworte des Jahres um solche handelt.
Dieses Dossier wurde zur Verfügung gestellt von Andreas Westhofen, Online-Redakteur am Institut für Internationale Kommunikation Düsseldorf e.V. Fachportal "Forum Deutsch als Fremdsprache"