Eine Sache für sich: Handouts richtig gestalten
Es ist das Worst-Case-Szenario bei jedem Referat: Ein Handout macht die Runde – und das arme Papier ist mit Buchstaben und Bildern so kreuz und quer vollgestopft, dass du es garantiert nie (wieder) lesen wirst. Unübersichtliche Textwüsten erschlagen eben und schrecken selbst tapfere Leseratten ab. Die goldene Regel für Handouts lautet deshalb: Komm konsequent zur Sache und achte auf ein gutes Layout.
Schritt 1: Inhalte eingrenzen und aufs Wesentliche konzentrieren
Merke: Ein Handout ist weder ein Protokoll noch eine Eins-zu-eins-Version deines Referats. Dein Handout erstellst du, um deinen Mitschülerinnen und Mitschülern die entscheidenden Erkenntnisse kompakt mitzugeben. Dein Ziel ist es also immer, die Kernaussagen und -erkenntnisse zusammenzufassen – und zwar so klar, knapp und übersichtlich wie nur möglich. Eine einfache Sprache mit Stichpunkten bzw. kurzen Sätzen hilft dabei.
Idealerweise ist dein Handout auch für Mitschüler/-innen, die gefehlt haben, und auch weit im Nachhinein absolut klar verständlich. Wenn jemand, der deinen Vortrag nicht gehört hat oder die Unterlagen in einem Jahr wieder in die Hand nimmt, sofort (wieder) durchblickt, hast du alles richtig gemacht. In dein Handout gehört also alles, was man wirklich wissen muss – nicht mehr und nicht weniger.
Schritt 2: Die nötigen Bestandteile sammeln und strukturieren
Verschaff dir erst mal einen Überblick: Was musst du insgesamt im Handout unterbringen? Erst wenn klar ist, was du alles aufbereiten willst bzw. musst, machst du dich an die Gestaltung.
Bei der Struktur orientierst du dich am besten an der Gliederung, die für dein Referat ausgearbeitet hast. Das gilt besonders dann, wenn du dich entscheidest, das Handout schon „zum Mitlesen“ zu verteilen. Nach dem Thema und einer kurzen Einleitung fasst du die entscheidenden Aspekte aufeinander aufbauend (!) zusammen. Zum Schluss folgt dann – wie bei deinem Referat – das Resümee bzw. Fazit.
Wenn du bestimmte Fachbegriffe verwendest, solltest du sie zur Sicherheit kurz erklären. Das kannst du vorab in der Einleitung tun oder in einem kleinen Glossar (quasi: ein Definitionsverzeichnis) nach dem Fazit. Als letzter Baustein kommt dann noch das Literaturverzeichnis.
Schritt 3: Formvorgaben einhalten und ein Rahmenlayout basteln
Wenn deine Lehrkraft dir spezielle Formvorgaben gemacht hat, ist es natürlich schlau, dich auch an sie zu halten. Wenn du keine genauen Vorgaben hast, machen folgende Empfehlungen Sinn:
- Eine Kopfzeile ist immer gut – zum Beispiel, um deinen Namen, das Fach und das Datum unterzubringen.
- Für ein durchschnittliches Referat solltest du dich auf maximal zwei A4-Seiten beschränken. Wenn alles noch gut auf eine Seite passt, ist das sogar noch besser.
- Als Schrift nimmst du am besten den Standard, Times New Roman oder Arial, in 11–12 pt. Eine Schriftart ist übrigens völlig ausreichend.
- Die Überschrift und auch deine Zwischenüberschriften solltest du optisch hervorheben. Die Hauptüberschrift hat dabei logischerweise die größte Schriftgröße.
- Denk daran, genügend Rand zu lassen – rund 2 cm sollten es schon sein.
- Vergiss auf keinen Fall deine Quellenangaben.
Schritt 4: Die Inhalte ins Rahmenlayout setzen - und auf die Leserlichkeit achten
Eine gute Gestaltung ist mehr als nur schön: Sie erleichtert das Verstehen. Achte deshalb darauf, dass du Textwüsten vermeidest. Klare Sinnabschnitte, Absätze und Umbrüche, Zwischenüberschriften und Aufzählungslisten sind deine besten Layout-Freunde.
Versuche außerdem ...
- das Auge beim Lesen zu lenken (sogenannte Leseführung),
- genug Weißraum übrig zu lassen,
- einen klaren optischen Rahmen zu schaffen und
- für eine leichte Orientierung zu sorgen.
Worttrennungen solltest du möglichst vermeiden bzw. immer überprüfen. „Oxi-dieren“ ist beispielsweise leichter zu lesen als „oxidie-ren“. Wenn du entscheidende Worte fett setzt und sie so hervorhebst, erleichterst du zudem das Querlesen.
Trennlinien, Textkästen und ggf. zur Auflockerung mal ein zweispaltiger Textsatz können ebenfalls sinnvoll sein. Auch Visualisierungshilfen lohnen sich oft: Gut ausgewählte Bilder, Grafiken oder Diagramme zeigen schnell und eindrucksvoll, was du sonst umständlich beschreiben müsstest.
Achte aber in jedem Fall darauf, dass du dein Handout einheitlich gestaltest. Die Abstände sollten beispielsweise gleich groß sein, Aufzählungen Stichpunkte oder ganze Sätze enthalten und Überschriften mit abschließenden Satzzeichen oder durchweg ohne gestaltet sein. Gib dem Detail-Teufel keine Chance!
Schritt 5: Ausdrucken und checken.
Statt dem Rechner blind zu vertrauen, druck deinen Entwurf lieber noch mal aus. Schau dir genau an, wie alles „auf Papier“ wirkt und ob es noch Änderungsbedarf gibt. Deine Mitschülerinnen und Mitschüler bekommen das Handout schließlich in Papierform – da ist nur logisch, den Entwurf genau so zu überprüfen.
Quellen
In Anlehnung an:
„Handouts einfach schöner machen: Grundlagen der Gestaltung im Überblick“ von wb-web, Deutsches Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e.V., https://wb-web.de/material/medien/handouts-einfach-schoner-machen.html
„Hinweise und Musterbeispiel zur Erstellung von Handouts im Studiengang Wirtschaftspädagogik (Dipl.-Hdl.)“ von Prof. Dr. Günter Kutscha, Universität Duisburg-Essen, https://www.uni-due.de/imperia/md/content/berufspaedagogik/handouthinweise_diplhdl01082006.pdf