Lesen in der digitalen Welt
Offenes Diskussionsformat beim Open Talk der Cornelsen Sommer-Uni
Donnerstag, 28. August 2024, 16:00 bis 17:30 Uhr
Maritim pro Arte, Friedrichstraße 151, 10117 Berlin
Ersetzen Vorlesefunktion und digitale Sprachassistenten bald das Lesen? Wie wichtig ist das Lesen noch? „Wer nicht flüssig Lesen kann, kann schriftsprachliche Informationen nicht verstehen“, sagt Leseforscherin Prof. Dr. Cornelia Rosebrock und definiert Lesen als Grundlage des Lernens. Die Professorin i.R. an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt warnt: „Mit zunehmender Digitalisierung steigen die Anforderungen an unsere Lesefähigkeiten.“ Aus dem wachsenden Informationsangebot muss Relevantes herausgefiltert, der Nachrichtenwert abgewogen, die Quelle hinterfragt werden. Doch obwohl die Anforderungen an die Lesekompetenzen steigen, nehmen sie laut PISA kontinuierlich ab.
Buch oder Bildschirm: Lesetechniken für jedes Medium
Was unterstützt das Lesen? Welche Strategien sind über die Grundschule hinaus, in allen Altersstufen und Schulformen erfolgreich? Welche Anforderungen stellen sich an Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Familien, die wenig Deutsch sprechen? Dr. Annette Graf leitet das Arbeitsfeld Grundschule am Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung in Stuttgart. Als Landeskoordinatorin für das Bund-Länder-Projekt BiSS-Transfer (Bildung in Sprache und Schrift) ist sie zuständig für die Umsetzung eines systematischen Leseförderkonzepts an rund 2100 Grundschulen in Baden-Württemberg. Ziel des Konzeptes ist es, die Basiskompetenzen der Kinder im Bereich Sprache zu stärken und damit einen wichtigen Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit zu leisten. „Sprachliche Kompetenzen sind der Schlüssel, um in Schule, Beruf und Gesellschaft zu bestehen“, sagt Annette Graf. Beide diskutieren im Open Talk die Aufgabe von Schulen bei der Vermittlung von Lesekomepetenzen und stellen unterschiedliche Lesestrategien für verschiedene Medien und Textformen vor.
Praxis und Wissenschaft im Austausch
Der Open Talk ist ein offenes Format der Cornelsen Sommer Uni, um Wissenschaft und Schulpraxis in Austausch zu bringen. Der Zugang ist frei für alle Lehrkräfte und Bildungsinteressierte. Um Anmeldung wird gebeten.
Seit zehn Jahren ermöglicht die Cornelsen Stiftung Lehren und Lernen mit der Sommer Uni eine mehrtägige Weiterbildung, die Lehrkräfte im Unterrichtsalltag stärkt. An den Workshops, Diskussionen und Netzwerkformaten nehmen Lehrkräfte verschiedener Schulformen und Bundesländer teil. Den jährlichen Tagungsschwerpunkt definiert der Stiftungsbeirat. In diesem Jahr stehen Leseförderung und Künstliche Intelligenz im Mittelpunkt.
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