Pädagogen-Team erhält Cornelsen-Sonderpreis beim "Deutschen Lehrerpreis"
Kooperationsprojekt überzeugte Jury
In Berlin fand die festliche Preisverleihung des bundesweiten Wettbewerbs „Deutscher Lehrerpreis – Unterricht innovativ 2017“ statt. Über 4.800 Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte beteiligten sich zum zehnten Jubiläum am Wettbewerb.
Die Gewinner des Cornelsen-Sonderpreises sind Pädagoginnen und Pädagogen aus Nürnberg: Bayerische Real- und Mittelschüler lernen künftige Berufsbilder kennen, Berufsschüler schlüpfen in die Rolle von Tutoren und helfen den Jüngeren beim Wissenserwerb. Das Kooperationsprojekt der Beruflichen Schule 2, der Veit-Stoß-Realschule und der Johann-Daniel-Preißler-Schule in Nürnberg überzeugte die Jury. Mit dem Sonderpreis wurden die Lehrkräfte Jürgen Asam, Chris Aulinger, Kerstin Jonczyk-Buch und Michael Ziebell sowie Projektleiter Hasan Gencel für ihr „Kooperationsmodell Mittel-, Real- und Berufsschule“ ausgezeichnet. Der Sonderpreis wird in der Wettbewerbskategorie „Lehrer: Unterricht innovativ“ vom Cornelsen Verlag gestiftet. Insgesamt wurden 21 Auszeichnungen für herausragende Unterrichtsprojekte und besonderes pädagogisches Engagement vergeben: 15 Lehrerinnen und Lehrer sowie sechs Pädagogen-Teams aus insgesamt neun Bundesländern erhielten in der Wettbewerbsrunde 2017 den „Deutschen Lehrerpreis“. Dr. Ludwig Spaenle, Staatsminister für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst des Freistaates Bayern: „Die mit dem Lehrerpreis ausgezeichneten Pädagoginnen und Pädagogen prägen mit ihrem motivierenden Unterricht nachhaltig die Lernerfolge ihrer Schülerinnen und Schüler. Mit großem persönlichen Engagement setzen die Lehrkräfte innovative Unterrichtsformen in die Praxis um und sind für die Kinder und Jugendlichen Lernmanager, Wissensvermittler und wichtige Bezugsperson zugleich. Ich gratuliere allen Preisträgern ganz herzlich zu ihrem Erfolg.“
Dr. Anja Hagen, Geschäftsführerin im Cornelsen Verlag und Stifterin des Sonderpreises: „Das besondere Engagement des Nürnberger Pädagogen-Teams ist wichtiges Vorbild für innovativen Unterricht. Mit dem schulformübergreifenden Projekt ist dies den Lehrerinnen und Lehrern auf so vielen Ebenen gelungen: Jüngere Schüler können praxisnah erproben, welches Berufsfeld ihnen liegt und welche duale Ausbildung der persönlichen Neigung entspricht. Aber auch die Berufsschüler - in ihrer Rolle als Tutoren - machen wertvolle Selbstwirksamkeitserfahrungen. Einmal mehr zeigt sich, wie lebenslanges Lernen den Schülern zu Gute kommt, Barrieren zwischen den Schulformen abgebaut und leichtere Übergänge ermöglicht werden.“
Zum Nürnberger Projekt „Kooperationsmodell Mittel-, Real- und Berufsschule“
Im Rahmen zweier Kooperationen besuchen an mehreren Tagen die Schülerinnen und Schüler der Veit-Stoß-Realschule und der Johann-Daniel-Preißler-Mittelschule die Berufliche Schule 2 für Fertigungstechnik. In der Berufsschule können sie ihr Vorwissen in den Fächern Physik, Technik und Werken erweitern und vertiefen. Dabei bearbeiten die jüngeren Schülerinnen und Schüler aktiv und in Zusammenarbeit mit den Berufsschülerinnen und -schülern theoretische Inhalte. Sie experimentieren an diversen Stationen und erwerben Fähigkeiten sowie Fertigkeiten für berufliche beziehungsweise praktische Anwendungen. Dabei erkennen die Jugendlichen schnell, dass die im Rahmen des regulären Fachunterrichts erarbeiteten Unterrichtsinhalte in der Berufsschule praktische Anwendung finden. Theoretische Unterrichtsthemen bekommen so eine praktische und berufliche Relevanz, die für die eigene berufliche Zukunft wichtig sein kann. Dies steigert die Motivation und Neugier der Lernenden, die ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten nachhaltig vertiefen können. Beim Themenkomplex „Berufsausbildung“ profitieren die jüngeren Schülerinnen und Schüler von den Erfahrungen und Informationen der Berufsschülerinnen und -schüler sowie der Lehrkräfte und Ausbilder, was nicht nur bei der späteren Berufswahl hilfreich ist. Die Jury überzeugte besonders, dass „durch das praktische Arbeiten vor Ort und das Einbeziehen von Ausbildern das Projekt praxisrelevant für die zukünftige Berufs- und Arbeitswelt der Schülerinnen und Schüler ist“. Projektleiter Hasan Gencel: „Guter Unterricht ist für mich, wenn Schüler/innen im Unterricht selbstständig und darüber hinaus gerne und erfolgreich lernen. Unterricht sollte eine Herausforderung jedoch keine Überforderung sein, die Neugierde wecken und den Forscherdrang fördern. Guter Unterricht unterstützt Schülerinnen und Schüler, selbstständige und selbstbestimmte Persönlichkeiten und somit mündige Bürger zu werden. Dies zu erreichen bedeutet unterschiedliche Rollen für die Lehrkraft: Sie ist Expert/in, Moderator/in, Berater/in, aber auch Führungspersönlichkeit, mitunter Mediator/in und Erzieher/in.“
Zum Wettbewerb „Deutscher Lehrerpreis“:
Die Initiatoren des Wettbewerbs „Deutscher Lehrerpreis – Unterricht innovativ“ wollen mit der Auszeichnung die positiven Leistungen von Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern würdigen und in den Vordergrund der öffentlichen Wahrnehmung rücken. Der hochrangig besetzten Wettbewerbs-Jury gehörten an: Frank Haubitz, Sächsischer Staatsminister für Kultus a.D.; Dr. Stefanie Hubig, Ministerin für Bildung des Landes Rheinland-Pfalz; Dr. Anja Hagen, Mitglied der Geschäftsführung des Cornelsen Verlags; Prof. Dr. Olaf Köller, Geschäftsführender Direktor des IPN, Universität Kiel; Prof. Dr. Kathrin Fussangel, Professorin für Empirische Schulforschung an der Bergischen Universität Wuppertal; Prof. Dr. Jürgen Baumert, Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Berlin; Martin Spiewak, Mitglied der Redaktion Wissen der Wochenzeitung DIE ZEIT; Donata Vogtschmidt, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Landesvorstand der Landesschülervertretung Thüringen. Darüber hinaus vertreten Prof. Susanne Porsche, Initiatorin des Deutschen Lehrerpreises bei der Vodafone Stiftung, Inger Paus, Vorsitzende der Geschäftsführung der Vodafone Stiftung Deutschland, und Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, die Träger des Wettbewerbs.
Informationen zum „Deutschen Lehrerpreis“ unter: