Die meisten Menschen erinnern sich vermutlich hauptsächlich aus der Grundschulzeit an Diktate. In den ersten Schuljahren spielen Diktate in Deutsch eine wichtige Rolle: Es geht darum, den Grundwortschatz zu festigen und erste Strategien der Rechtschreibung zu erlernen. 

Das Üben von Diktaten in der Grundschule trainiert aber noch viele weitere Kompetenzen, zum Beispiel das genaue Zuhören, das sorgfältige und saubere Schreiben sowie die regelmäßige Selbstkontrolle.

Doch auch in der Oberstufe lassen sich Diktatübungen gewinnbringend einsetzen. Diktate zur Groß- und Kleinschreibung oder zur Zeichensetzung helfen, typische Fehler immer besser zu vermeiden. Das gilt nicht nur für den Deutschunterricht: Gerade in den Fremdsprachen können die Schülerinnen und Schüler mithilfe von Diktaten Vokabeln üben, die ungewohnte Rechtschreibung verbessern und sich die Unterschiede zwischen Schrift- und gesprochener Sprache bewusst machen.

Wer Französisch gelernt hat, erinnert sich möglicherweise besonders an diesen Aspekt: Viele Buchstaben, die geschrieben werden, hört man beim Sprechen nicht. Somit sind Diktate in Französisch immer auch eine Art Grammatiktraining, denn nur mithilfe der grammatischen Kenntnisse lässt sich erschließen, wie insbesondere die Wortendungen geschrieben werden.

In Deutsch als Fremdsprache und Deutsch als Zweitsprache kommt Diktatübungen aus denselben Gründen eine wichtige Bedeutung zu. Jüngere und auch erwachsene Lernende entwickeln so ein Bewusstsein für die Feinheiten der Rechtschreibung und die deutschen Laute, die anders geschrieben als gesprochen werden – beispielsweise aufgrund der Auslautverhärtung.

Von der Grundschule bis hin zur Erwachsenenbildung macht Spaß am Lernen den Wissenserwerb leichter. Das gilt auch für Diktate. Sie müssen längst nicht nur in Stillarbeit am festen Platz im Klassenzimmer geschrieben werden. Viele Lernende empfinden Bewegung und die Interaktion mit anderen als konzentrationsfördernd.

Eine beliebte Übung für Diktate ist das Lauf- oder Schleichdiktat. Die Herausforderung steckt dabei schon im Namen: Beim Laufdiktat geht es darum, vom eigenen Platz aufzustehen und zu einem anderen Ort (zum Beispiel zur Tafel) zu laufen, wo das zu schreibende Diktat aufgehängt wurde. Die Schülerinnen und Schüler müssen sich einige Wörter merken, schnell an ihren Platz zurücklaufen und sie aufschreiben. Das Schleichdiktat stellt eine ruhigere Variante dar, denn hier müssen sich die Lernenden möglichst leise bewegen.

Das Dosendiktat ist eine interaktive Übung für Diktate in der Gruppe: In kleinen Dosen (etwa Filmdosen) werden Textschnipsel aufbewahrt, welche die Gruppe zunächst in die richtige Reihenfolge bringen muss. Anschließend lesen die Lernenden abwechselnd einzelne Abschnitte vor, die alle aufschreiben.

Die Diktat-Stars gehören zu den beliebtesten Unterrichtsmaterialien für das Üben von Diktaten in der Grundschule. Dank der abwechslungsreichen und unterhaltsamen Texte überwinden Schülerinnen und Schüler gezielt Fehlerschwerpunkte und überprüfen ihre Ergebnisse selbst. Mit der BOOKii-Ausgabe lassen sich die Texte sogar anhören – perfekt für das Üben zu Hause.

Für Deutsch als Zweitsprache eignet sich beispielsweise das große Lehrwerk Treffpunkt, das auch Diktatübungen enthält. Unterhaltsam und anschaulich vermittelt es Deutschkenntnisse für Alltag und Beruf und ist daher besonders gut für Erwachsene in Integrationskursen geeignet.

Die Reihe Panorama richtet sich an Schülerinnen und Schüler in Deutsch als Fremdsprache. Die Lernenden erwarten zahlreiche interaktive Übungen, moderne digitale Lernformate und Anregungen zum aktiven Lernen – unter anderem natürlich auch Übungsdiktate.