Schützen und sicher Agieren
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Schützen und sicher Agieren

Kompetenzbereich 4

Wer im Internet unterwegs ist, setzt sich leider auch Gefahren und Risiken aus. Sie können im Unterricht zusammen mit Ihren Schülerinnen und Schülern herausarbeiten, wo solche „Fallen“ in digitalen Umgebungen lauern und wie sich Ihre Schülerinnen und Schüler davor schützen können.

Im Kompetenzfeld Schützen und sicher Agieren können sie mit Ihren Schülerinnen und Schülern über ihre Persönlichkeitsrechte im Netz, den Umgang mit personenbezogenen Daten sowie mit Geräten und Medien reden. Außerdem können Sie im Unterricht gemeinsam erarbeiten, welche gesundheitlichen Risiken digitale Technologien mit sich bringen können und welche Auswirkungen sie im ökologischen Sinne haben.

Bereiche

Kaum jemand studiert erst die AGB oder die Datenschutzbestimmungen, um einen Artikel lesen zu können oder Informationen zugeschickt zu bekommen. Schnell ist ein Haken gesetzt und es geht los. Im Unterricht können Sie zusammen mit Ihren Schülerinnen und Schülern das Kleingedruckte einmal genauer unter die Lupe nehmen.

Auch der Verwendung von Cookies stimmen wohl die meisten einfach zu, ohne sich über die Konsequenzen Gedanken zu machen oder die kleinen Informationsdateien nach dem Besuch der Website wieder zu löschen. Die Folge sind z.B. Werbeanzeigen oder virtuelle Einkaufslisten, die wie maßgeschneidert zur letzten Suchabfrage passen. Mit Ihrer Unterstützung lernen Ihre Schülerinnen und Schülern, dass Cookies das Surfen zwar komfortabler machen, dass sie dadurch aber zugleich mühelos identifiziert werden können und der Werbewirtschaft wertvolle Informationen liefern.

Das Netz vergisst nichts

Darüber hinaus können Sie in Ihrem Unterricht thematisieren, dass Menschen das, was sie in Sozialen Netzwerken posten oder an Bildern hochladen, da nicht so einfach wieder herausbekommen. Die Auseinandersetzung darüber im Unterricht kann Ihren Schülerinnen und Schülern dabei helfen, nicht leichtfertig alles Mögliche ins Netz zu stellen.

Hilfe bei Lug und Trug

Nicht selten tauchen unter den Rechercheergebnissen unangemessene und gefährdende Medieninhalte auf. Mit Ihrer Unterstützung lernen Ihre Schülerinnen und Schüler, solche Inhalte zu erkennen und in Bezug auf rechtliche Grundlagen und gesellschaftliche Normen und Werte einzuschätzen. Im Rahmen der Informationskritik behandeln Sie auch das Thema Jugend- und Verbraucherschutz und erläutern, wen Ihre Schülerinnen und Schüler um Hilfe und Unterstützung bitten können.

Datenschutz und Informationssicherheit spielen eine zentrale Rolle in diesem Kompetenzfeld. Datenschutz meint den Schutz der eigenen Daten: Wer digitale Geräte und Medien nutzt, muss sicher sein können, dass der Anbieter (z.B. ein soziales Netzwerk oder ein Online-Shop) persönliche Daten nicht ohne Erlaubnis verwendet oder preisgibt. Informationssicherheit umfasst Vertraulichkeit und Schutz der eigenen Daten vor Manipulationen oder dem unerlaubten Zugriff Dritter. Sie können in Ihrem Unterricht den Schülerinnen und Schülern beibringen, ihre Daten und Informationen zu schützen, indem sie beispielsweise sichere Passwörter erstellen und nutzen. Medienkompetenz beinhaltet darüber hinaus, dass Ihre Schülerinnen und Schüler ebenso verantwortungsvoll mit fremden Daten wie mit privaten Fotos, mit Adresse oder Telefonnummer umzugehen lernen.

Beim Surfen im Internet, beim (interaktiven) Spielen am Computer oder mit der Spielekonsole verlieren viele schnell jegliches Zeitgefühl. Manche sind geradezu süchtig danach. Die sogenannte BLIKK-Medienstudie der Drogenbeauftragten der Bundesregierung von 2017 hat gezeigt, dass die Zahlen internetabhängiger Jugendlicher und junger Erwachsener rasant steigen. Übermäßiger Medienkonsum führt nicht nur dazu, dass andere Dinge auf der Strecke bleiben. Laut BLIKK-Studie wirkt er sich auch auf Gesundheit und Verhalten aus. Typische Auffälligkeiten sind Konzentrationsstörungen, Unruhe und schnelle Ablenkbarkeit sowie ein erhöhter Genuss von Süßgetränken und Süßigkeiten.

Dafür können Sie Ihre Schülerinnen und Schülern im Unterricht sensibilisieren und gemeinsam herausfinden, wie sie sich vor Digitalsucht schützen können. Finden Sie z.B. mit ihnen zusammen heraus, wie viel Zeit sie vor dem Computer oder mit der Spielekonsole verbringen. Dafür können Sie Ihren Schülerinnen und Schülern die Aufgabe stellen, ein Medientagesbuch zu führen. Sie können sie auch danach fragen, ob ihre Eltern Regeln zur Mediennutzung aufgestellt haben und ob sie diese sinnvoll finden.

Chatten über Messenger-Dienste, eine E-Mail schreiben, schnell mal was bei Google suchen – das Internet ist ein wahrer Energiefresser. Denn zum Stromverbrauch von Computer und den daran angeschlossenen Geräten kommt die miserable Ökobilanz von Netzinfrastruktur und Rechenzentren. Die etwa 50.000 Rechenzentren in Deutschland verbrauchen ungefähr 10 bis 15 Terawattstunden Strom und verursachen in etwa die gleichen CO2-Emissionen wie der Flugverkehr hierzulande.

Unterrichtsbeispiele