Die 10 größten Social Media No-Gos
Social Media für Anfänger und Profis
Twitter, Facebook, Instagram, Snapchat, WhatsApp & Co.: Über soziale Medien und Messenger hast du jede Menge Möglichkeiten, Freunde an deinem Leben teilhaben zu lassen – oder gleich die ganze Welt. Genauso schnell, wie du ein Foto posten kannst, kannst du aber auch kopfüber ins Fettnäpfchen springen.
Social Media und Messenger: super Sache. Meistens.
Auf Facebook die Bilder von Toms Party durchschauen, auf Instagram stolz die neue Uhr zeigen und über WhatsApp ein Date mit Hannah ausmachen: Soziale Medien und Messenger gehören zu unserem Alltag. Das kommt nicht von ungefähr: Oft machen sie uns das Leben leichter – zumindest aber unterhaltsamer.
Bevor der toptrainierte Daumen aber das nächste Posting in Rekordzeit online bringt, lohnt es sich, noch einmal nachzudenken. Denn wer locker aus der Hüfte postet, bereut das hinterher vielleicht sehr. Hier kommen unsere Top 10 der größten Fettnäpfchen, Stolpersteine, Tabus und No-Gos für soziale Netzwerke und das WWW.
1. Ich, ich, ich: Selfies, protzen, posen.
Mal ehrlich: Es ist super, wenn du dich selbst und dein Leben prima findest. Aber nicht jede Minute deines Tages muss dokumentiert werden – und nicht alles, was du besitzt, musst du auch zur Schau stellen.
Wer vor der Schule schon zwei Essensfotos und drei Selfies mit Markenklamotten und Duckface hochgeladen sowie ordentlich mit dem teuren Smartphone geprotzt hat, der geht auch seinen Freunden schnell auf die Nerven. Zu oft sollte man nicht posten – und sich selbst auch nicht zu sehr abfeiern. Weniger ist meistens mehr. Das gilt auch im Internet!
2. Offen, ehrlich, ungezwungen – immer und überall.
Eigentlich total heimelig, hier im Internet. Da vergessen wir schnell mal, dass es nie so ganz privat ist. So wie wir bei Freunden auf der Couch gerne mal vergessen, dass wir in der engen Hose den Bauch eigentlich immer einziehen wollten.
Von Bikini-Fotos bis Sexting und von krassen Sprüchen bis zur politischen Meinung: Auch wenn du dich ziemlich sicher fühlt, solltest du nicht zu viel von dir Preis geben und zeigen. Freizügige Bilder gehören weder in soziale Medien, noch in Messenger wie WhatsApp. Derbe Aussagen und provokante Meinungen behältst du besser für dich. Und auch zum Familienalltag oder den Urlaubsplänen plauderst du lieber nicht online aus dem Nähkästchen – sonst freuen sich nämlich nicht nur potenzielle Einbrecher. Eine gute Faustformel: Ins Internet darf alles, was dir vor deinen Lehrern oder Eltern nicht peinlich wäre. Alles andere gehört dann nur ins "echte Leben". Wenn überhaupt.
3. (Un-)Gesundes Vertrauen: Wird schon alles gut gehen.
Den gesunden Menschenverstand sollte man auch im Internet nicht einfach abschalten. Im echten Leben vertraust du nicht blind und blauäugig alles und jedem – und das solltest du natürlich auch im Web nicht tun. Nur weil jemand behauptet, er würde ein lustiges oder freizügiges Foto gleich wieder löschen, ist das noch lange nicht wahr. Und nur weil eine App damit wirbt, dass sich die Fotos nach X Sekunden selber löschen, sind sie noch lange nicht für immer verschwunden.
Das Internet ist wie ein schlecht gelaunter Elefant: Es vergisst nichts und es lässt sich nichts befehlen. Fotos und Postings entwickeln oft ein Eigenleben – und verbreiten sich rasend schnell. Wer also nicht für immer auf einem schrecklichen Foto oder mit einem unbedachten, dummen Spruch im Internet verewigt sein möchte, der postet bzw. verschickt es lieber gar nicht erst.
4. Da müssen die anderen durch: Ein bisschen Spaß muss sein.
Wenn Luca beim Sport die Hose platzt, ist das schon peinlich genug. Hält das jemand mit dem Smartphone fest, wird es schnell noch hässlicher. Denn im Internet ist das Publikum deutlich größer – und die Hemmungen bei manchen wesentlich niedriger. Ganz egal, wie lustig Lucas also aussah: Auch im Internet gilt die goldene Regel "Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu!" Und niemand will mit geplatzter Hose zum Gespött des Internets werden.
Gleiches gilt übrigens für Fotos, auf denen du zwar absolut unwiderstehlich aussiehst, die andere(n) gezeigte(n) Person(en) aber nicht. Auch wenn du selbst vielleicht uneitel bist: Lass die anderen selbst entscheiden, welche Bilder sie von sich ins Internet stellen möchten. Das bringt uns auch gleich zum No-Go Nummer 5.
5. Mit fremden Bildern schmücken – oder Bilder mit Fremden schmücken.
Eigentlich ist es ganz simpel: Bilder, die du nicht selbst gemacht hast, solltest du auch nicht posten, teilen oder sonst wie verbreiten. Aber auch bei den Fotos, die du selbst schießt, kannst du nicht einfach in Wild-West-Manier auf alles drauf halten, was dir ins Auge sticht.
Wenn im Bus jemand mit einer unvorteilhaften Speichel-Spur an Wange und Kinn eingeschlafen ist, ist es nicht nur moralisch mies, das zu fotografieren und online zu stellen – es ist auch rechtlich nicht in Ordnung. Bevor du andere also einfach so fotografierst, denk an das Recht am eigenen Bild. Und wenn du unsicher bist, lass das Knipsen lieber sein.
6. Ist doch lustig. Oder?
Gerade bei etwas derberen Witzen brechen oft wilde Diskussionen los. Darf man das? Ist das noch lustig oder nur noch geschmacklos?
Humor ist individuell verschieden – und das solltest du nie vergessen. Was für dich vielleicht der Lacher des Tages oder der Woche war, kann andere ganz schön verletzen. Bevor du also reflexartig jeden Schenkelklopfer teilst, denk lieber noch mal nach.
7. Schreiben, wie der Schnabel (bzw. der Tippfinger) gewachsen ist.
LOL, FTW, TGIF: Das Internet kennt jede Menge Abkürzungen. Weniger gut scheinen sich manche mit der Rechtschreibung auszukennen – und manche Postings sind so gruselig, dass es in den Kommentaren Grammatik-Nachhilfe gibt. Auch wenn du in deinem Freundeskreis für deine Tippgeschwindigkeit berühmt bist: Lies lieber noch mal ganz fix drüber.
Für peinliche Fehler sorgt manchmal auch die Auto-Korrektur – und manchmal verschlimmbessert sie die Sätze so sehr, dass alles wahlweise keinen oder einen völlig anderen Sinn ergibt. Drei Extra-Sekunden und zwei kritische Augen zahlen sich also aus. So viel Zeit muss sein – genau wie für die berühmt-berüchtigte Netiquette. Apropos Etikette:
8. Virtuelle Prügelei: Da werd ich zum Tier!
Wenn wir uns so "in echt" schon nicht immer nur vertragen und lieb haben, bleiben auch im Internet Konflikte nicht aus. Trollen, hetzen und mobben sind natürlich völlig daneben und haben auch auf Facebook & Co. nichts zu suchen. Was du der betreffenden Person nicht ins Gesicht sagen würdest, solltest du auch nicht im Internet verbreiten. Auch dann nicht, wenn du es vermeintlich anonym tun kannst.
Aber auch wenn dich jemand trollt, provoziert oder angreift, solltest du nicht gleich zurückpöbeln. Atme lieber ganz tief durch und mach erst mal was Schönes im echten Leben. Dann bleibst du ganz entspannt und lässt dich auf keinen Online-Nahkampf ein.
9. Sehr (un-)sympathisch: der deprimierte Lockvogel.
Jeder hat mal schlechte Tage. Und wenn du traurig oder gefrustet bist, darfst du das auch gerne mit deinen Freunden teilen. Überleg dir aber, wie öffentlich du das tun willst – und mach dich nicht selbst zur Internet-Zitrone. Wer sich immer nur beschwert, nach Komplimenten und Mitleid fischt oder vermeintlich kryptische Dinge postet, die die anderen zum Nachfragen zwingen sollen, wirkt schnell anstrengend. Nicht jede Stimmungslage muss auf Facebook breitgetreten werden – und von der Bestätigung deiner Facebook-Freunde solltest du dich nicht abhängig machen.
10. "Follower" kommt von "verfolgen" ...
Auch wenn es dich vielleicht in den Fingern juckt: Rück anderen auch online nicht zu nah auf die Pelle. Auf Schritt und Tritt zu folgen, immer alles mitzulesen und die Facebook-, Twitter- und Instagram-Profile von jemandem "zu stalken" ist auch im Internet ein bisschen arg zu viel. Egal, wie toll du jemanden findest: Folgen ist okay – verfolgen aber nicht.