Zehn Ideen für mehr Zusammenarbeit und Vernetzung
Zusammen besser durch die Schulzeit
Okay – manches klappt am besten allein. Hochkonzentriertes Vokabelpauken beispielsweise. Wer sich als reiner Einzelkämpfer durchschlägt, verpasst aber etwas – denn durch Vernetzung und gegenseitige Unterstützung wird das Schulleben deutlich leichter. Wie das geht? Wir hätten da zehn Vorschläge.
Gemeinsam geht es leichter: Schnelle Ideen für mehr Vernetzung
Ganz gleich, ob du bisher als reiner Einzelkämpfer unterwegs warst oder der König der Lerngruppen und Arbeitsteilung bist: Es lohnt sich, auf die anderen zuzugehen und sich mit ihnen zusammenzutun. Das klappt zum Glück auch ganz unkompliziert – denn überall warten Gelegenheiten auf euch, euch gegenseitig zu unterstützen. Zehn einfache Ideen haben wir schon mal vorbereitet.
1. Alles eine Frage der Einstellung.
Klare Sache: Wer meint, immer alles im Alleingang meistern zu müssen, der wird sich natürlich schwerer tun, auf andere aktiv zuzugehen. Versuch mal, dich selbst nicht als Einzelkämpfer zu sehen, der alles alleine im Griff haben muss – sieh dich lieber als Teil einer Gruppe, in der alle irgendwie im gleichen Boot sitzen. Jeder ist froh, wenn er Gleichgesinnte und nette Unterstützung findet.
2. Scheu dich darum auch nicht, ganz konkret um Hilfe zu bitten.
Wer das tut, signalisiert dem anderen, dass er ihm zutraut, helfen zu können. Deine Bitte um Unterstützung oder Rat ist deshalb immer auch ein Kompliment, über das sich der andere freut. Was spricht also dagegen, dich an andere zu wenden? Ganz genau: nichts.
3. Lernen hat Methode.
Jeder lernt anders und tut sich mit unterschiedlichen Fächern oder Themen leicht bzw. schwer. Gute Lerntricks und -methoden lassen sich aber häufig sehr gut adaptieren. Frag deine Klassenkameraden doch mal, wie sie das Lernen für den nächsten Chemietest angehen, mit welchen Techniken sie am liebsten lernen und welche Lernmethode ihnen für die letzte Klausur am meisten geholfen hat. Erzähl im Gegenzug auch von deinen Erfahrungen und Tricks – so bringt ihr euch gegenseitig auf gute Ideen.
4. Unterschiede können helfen.
Wahrscheinlich wirst du dich vor allem an die Mitschüler wenden wollen, zu denen du einen guten Draht hast und mit denen du ohnehin schon viel Kontakt hast. Geh aber auch bewusst auf die Klassenkameraden zu, mit denen du sonst weniger Gemeinsamkeiten hast. Durch eure unterschiedlichen Interessen und Stärken könnt ihr viel voneinander lernen – und euch womöglich doch überraschend gut ergänzen.
5. Hinter dem Netzwerk liegt noch ein Netzwerk.
Such ruhig auch über dein Klassen- bzw. Schulnetzwerk hinaus nach netten Kontakten und gutem Input. Oft kannst du nämlich auch im weiteren Bekanntenkreis wertvolles Wissen anzapfen, das dir in der Schule wiederum zugute kommt. Der Bruder deines Kumpels studiert Biologie? Dann kann er dir vielleicht ein paar Dinge erklären – oder dich zumindest motivieren, indem er dir erzählt, wofür die viele Theorie mal nützlich sein kann. Vielfältige Kontakte können dir übrigens auch bei der Berufsorientierung enorm nützlich sein. Fang also ruhig jetzt schon damit an, dir ein möglichst breites Netzwerk aufzubauen.
6. Nur nicht stehen bleiben.
Du lernst natürlich ganz automatisch immer mehr und immer weiter – dafür sorgen schließlich schon die Lehrpläne und deine Lehrer. Aber auch über den Schulstoff hinaus lohnt es sich, Erfahrungen, Wissen und Kompetenzen zu sammeln. Besuch Workshops und Kurse, die dich privat interessieren, und lass dich für deinen Schulalltag inspirieren. Beim Yoga lernst du vielleicht gute Entspannungsübungen für zwischendurch. Oder ein Kunst-Workshop bringt dich darauf, dass du mit kleinen Lern-Doodles (also erklärenden Kritzeleien) viel leichter lernen kannst. Egal, was du für dich mitnimmst: Deine neuen Fähigkeiten teilst du natürlich mit den anderen.
7. Jeder, wie er kann.
Setz dich mit ein paar Mitschülern zusammen und überlegt gezielt, was ihr gemeinsam angehen und wie ihr euch sinnvoll vernetzen könnt. Von der simplen WhatsApp-Gruppe für schnelle Hilfe und lockeren Austausch bis zu festen Lerndates, bei denen ihr euch gegenseitig den Stoff erklärt, habt ihr jede Menge Möglichkeiten. Wichtig ist, dass jeder seine Stärken einbringen kann. Ob Mathe-Experte, der den anderen knifflige Sachen ganz einfach erklärt, oder Orga-Genie, das alle an Termine und Fristen erinnert: Jeder bringt das ins Spiel, was er am besten kann – und davon profitieren alle.
8. Geben, nehmen und langfristig denken.
(Lern-)Netzwerke funktionieren nur dann, wenn nicht bei jedem Gespräch sofort ein "Nutzencheck" gemacht wird ("Was bringt mir das jetzt?"). Stattdessen geht es immer um einen langfristigen, guten Kontakt. Achte also darauf, nicht nur zu nehmen, sondern dich auch immer wieder anzubieten, aufmerksam zuzuhören, deine Kontakte tatsächlich zu pflegen und die anderen zu unterstützen, ohne gleich etwas dafür zu erwarten.
9. Konkrete Frage – konkrete Antwort.
Je konkreter dein Anliegen ist, desto besser eignet es sich als Aufhänger für einen Austausch, von dem ihr alle etwas habt. Frag deine Klassenkameraden doch zum Beispiel einmal ganz direkt, auf welche "Zeitsparer" sie beim Lernen und bei den Hausaufgaben schwören. Von Tipps für schnelleres Formelnlernen bis zu cleveren Organisationstipps für die „Zettelwirtschaft“ werden alle etwas für sich mitnehmen – und es lohnt sich, die eigenen Gewohnheiten immer mal zu überdenken.
10. Wach bleiben und zugreifen.
Bleib offen für Vernetzungsmöglichkeiten und achte auch auf kleine Gelegenheiten, die sich auftun. Je mehr Übung du darin sammelst, desto leichter erkennst du solche Chancen. Zum Start nimmst du dir erst mal vor, einen Monat lang ganz bewusst auf Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu achten. Du stolperst über ein cooles Lernvideo? Dann schick es doch herum. Dir kommt plötzlich die Erleuchtung bei einem Thema, das von den anderen niemand recht verstanden hat? Dann teil deine Erkenntnis. Ein Mitschüler hat (fast) den gleichen Heimweg wie du? Dann nutzt doch die Gelegenheit, den Unterrichtsstoff direkt zu rekapitulieren und offene Fragen möglichst noch auf dem Heimweg gemeinsam zu klären.
11. Nicht zu unterschätzen.
Es muss gar nicht der "Jackpot-Kontakt" zu dem einen Schüler in der Parallelklasse sein, der alles erklären kann, was du sonst nie verstehst. Schon vermeintliche Kleinigkeiten können einen großen Unterschied ausmachen. Mach dir darum auch die vielen kleinen Vorteile bewusst. Das Fragenstellen im Unterricht traut ihr euch zu mehreren wahrscheinlich leichter – "Wir haben das nicht verstanden" geht schließlich viel leichter von der Zunge als "Ich hab das nicht kapiert ...". Auch Dampf ablassen zu können und sich gegenseitig zu trösten, zu bestärken und zu motivieren, ist im Schulalltag doch wirklich Gold wert. Gemeinsam geht eben vieles deutlich leichter – probier es direkt aus!
Buchtipps:
"Zeit- und Selbstmanagement für Lehrende" von Dagmar Rohnstock, Cornelsen Scriptor Praxis, ISBN 978-3-598-23396-0
"99 Tipps: Erfolgreich durch das Referendariat" von Ilona Dohnicht-Fioravanti, Regina Pols und Claudia Schönherr-Heinrich, Cornelsen Scriptor, ISBN 978-3-589-22934-5