Besser lernen / 05.06.2020

Schule vs. Studienalltag: Das ändert sich für dich

Zukunft – Studium – Uni-Alltag

In der Schule und beim Studium dreht sich alles ums Lernen – und trotzdem geht es an der Hochschule ganz anders zu als jetzt. Die zehn größten Unterschiede findest du hier im Überblick. Schule vs. Studium: Das solltest du wissen.

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Von der Klasse in den Hörsaal: Was sich für dich ändert

Im Lernen bist du ein alter Hase. Immerhin hast du in aller Regel schon 12 Jahre Schule hinter dir, wenn du dein Studium antrittst. Zwischen Schule und Studium liegen trotzdem Welten – und es hilft, auf die größten Veränderung schon mental vorbereitet zu sein. Die zehn wichtigsten Unterschiede haben wir deshalb einmal für dich aufgeschrieben.

1. Die (Lern-)Planung

Aus der Schule bist du feste Stunden- und Zeitpläne gewohnt. Deine Fächer bekommst du zugeteilt, und auch wann du welche Hausaufgaben fertig haben musst und wann welche Klausur ansteht, wird dir gesagt. Im Studium sieht das meistens anders aus: Es ist an dir, die richtigen Kurse zu belegen, (Anmelde-)Fristen einzuhalten und dir das Lernen einzuteilen. Mehr Verantwortung also – aber auch mehr Freiheit.

2. Die "Klassenstärke"

Schulklassen haben in der Regel um die 30 Schüler. Die Lehrer kennen jeden einzelnen und bemühen sich, jeden "mitzunehmen" und bestmöglich zu fördern. An den Hochschulen sitzen oft hunderte von Studenten in einer Vorlesung. Die Dozenten haben darum oft kaum Möglichkeiten, sich um alle persönlich kümmern. Dann ist Eigeninitiative gefragt: Wer sich beteiligt, fällt positiv auf – und wenn du Informationen oder Hilfen brauchst, sprichst du deine Profs eben selber an.

3. Der Aktivitätsgrad

Lehrer achten generell darauf, dass sich Lern- und Arbeitsphasen abwechseln und du möglichst viel selbst ausprobieren und machen kannst. Das nennt sich "handlungsorientierter Unterricht" Im Studium fallen viele Vorlesungen eher passiv aus. Dann geht es weniger ums Ausprobieren und Machen und mehr ums Zuhören, Mitschreiben und später noch mal (auswendig) Lernen. Für Schüchterne ist das vielleicht sogar ganz beruhigend – und wer mal einen schlechten Tag hat, hört wahrscheinlich gern nur zu, ohne sich groß beteiligen zu müssen.

4. Das Lesepensum

In der Schule gibt es einige Pflichtlektüren. Wer da schon stöhnt, wird an der Uni überrascht sein: 
Hier wirst du jede Menge (Fach-)Bücher in sehr kurzer Zeit lesen müssen. 
Danach bist du Experte im Schnell- und Querlesen.

5. Die Hausarbeiten

Typische Hausaufgaben sehen für dich wahrscheinlich so aus: "Löst Aufgabe 5 a bis c.", "Lest S. 112-130." oder "Schreibt einen Aufsatz zum Thema XY." Im Studium sind Hausarbeiten meist deutlich umfangreicher. Du sollst gleich seitenweise Geschriebenes einreichen – und das Ganze dann auch noch nach genauen Formvorgaben. Bei wissenschaftlichen Arbeiten zählen von den richtigen Quellenangaben bis hin zur Breite des Randes nämlich auch kleinste Detail. Dafür beherrschst du dann schon alles Wesentlich aus dem Effeff, wenn es an deine Abschlussarbeit geht

6. Die Prüfungen

Tests, Klausuren und auch eine mündliche Abschlussprüfung kennst du natürlich schon aus der Schule. Das Studium hebt das Ganze aber noch mal auf ein völlig neues Level. Referate vor mehr als hundert Kommilitonen (von denen du gar nicht alle kennst) oder die mündliche Verteidigung deiner Bachelor Thesis vor mehreren Professoren sind eine gute Nummer größer. Aber du hast dich eben auch ein gutes Stück weiterentwickelt.

7. Die Ferien

Sofern du die Zeit nicht für einen Nebenjob nutzt, hast du in den Schulferien tatsächlich frei. An den Hochschulen dagegen heißt "vorlesungsfreie Zeit" noch lange nicht, dass du nicht alle Hände voll zu tun hast: Minijobs, Hausarbeiten, Praktika oder einfach das Aufholen von Lernstoff sorgen dafür, dass viele Studenten in den vermeintlichen Ferien trotzdem ganz schön ackern.

8. Die Finanzen

Zu Schulzeiten fragst du dich, ob das Taschengeld am Ende des Monats noch fürs Feiern-Gehen reicht, und suchst dir wahrscheinlich nur einen Job, um dir etwas Besonderes zu leisten. Als Student wird das vermutlich anders sein: Du bezahlst die Miete für ein Zimmer oder eine ganze Wohnung, kaufst dein Essen selbst ein (oder lässt täglich Geld in der Kantine) und hast von Fachbüchern bis zu Telefon und Internet diverse neue Ausgaben. Geld siehst du dadurch mit ganz anderen Augen – und wahrscheinlich freust du dich sehr über einen "festen" Nebenjob.

9. Der Haushalt

Viele Studenten ziehen für das Studium zu Hause aus und nehmen sich ein Zimmer oder mieten eine Wohnung. Wenn Mama und Papa plötzlich nicht mehr da sind, kümmerst du dich um deinen Haushalt. Vom Wäsche-Waschen bis zum Einkaufen kommt da so einiges zusammen. Mehr Verantwortung und mehr Hausarbeit für mehr Selbstständigkeit und Freiheit – unterm Strich meist ein ganz guter Deal.

10. Die Entscheidungen

Wenn dir die Wahl deiner Leistungskurse schwergefallen ist und du gefühlt 100 graue Haare drüber bekommen hast, kannst du das Treffen von Entscheidungen im Studium noch mal ausführlich üben. Von deinem Studienschwerpunkt und deiner Kurszusammenstellung bis hin zur Wahl deines Praktikumsplatzes triffst du hier immer wieder Entscheidungen, die für deine Laufbahn wichtig sind. Oft geht es richtig "um die Wurst" – aber auch das Treffen von Entscheidungen wird mit der Zeit leichter

Ganz wichtig: Locker bleiben!

Bevor du mit dem Angstschweiß auf der Stirn deine Studienpläne begräbst, weil alles so neu, anders und schwierig klingt: Atme tief durch und bleib locker. Das Studium bringt viele Veränderungen mit sich – aber nach der Eingewöhnungszeit kommen die meisten Studenten prima zurecht.

Referate, Hausarbeiten und ein eigener Haushalt obendrauf klingen vielleicht erst mal heftig. Aber wie sagen Omas und Opas immer so gern? "Man wächst mit seinen Herausforderungen." Mach dich also nicht verrückt und vertrau einfach darauf, dass du ins Studentenleben schon hineinwachsen wirst. Freu dich auf das, was vor dir liegt – denn es warten schließlich auch jede Menge positive Veränderungen auf dich. Und dass so viele die Studienzeit als "die Zeit ihres Lebens" beschreiben, muss schließlich gute Gründe haben!

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