Besser lernen / 08.06.2020

Stress mit den Eltern: Das hilft

Konflikte clever lösen

In keiner Familie herrscht immer Friede, Freude, Eierkuchen. Wenn der Haussegen aber andauernd schief hängt und statt Reden nur noch Brüllen geht, muss etwas passieren. Hier kommen die 10 besten Tipps, wie du das Kriegsbeil mit deinen Eltern begraben kannst!

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Irgendwann werden alle Eltern doof.

Das meint man zumindest, wenn man älter wird und es plötzlich regelmäßig knallt. So ein bisschen Zoff ist durchaus auch okay. Wenn zu Hause immer alles super wäre, würden wir sonst schließlich alle noch bis 40 bei Mama und Papa wohnen. Aber Spaß beiseite: Meist geht das Zoffen irgendwann über gelegentliches Anmotzen hinaus. Bevor Türenknallen und Beschimpfungen zum Normalzustand werden und eine Unterhaltung ohne Schreien gar nicht mehr möglich ist, solltest du aktiv werden. Denn es gibt viele Möglichkeiten, etwas für den Haussegen zu tun!

1. Sprich mit deinen Eltern.

Sollte auf Hand liegen, klappt aber längst nicht immer: Damit sich euer Verhältnis wieder bessert, müsst ihr erst mal  miteinander reden. "Die verstehen mich doch eh nicht!" oder "Das hat doch gar keinen Zweck!" gilt nicht!

2. Erklär ihnen, was mit dir los ist.

Deinen Eltern bist du garantiert ein mindestens genauso großes Rätsel wie sie dir. Statt ihnen Vorwürfe zu machen, erklär ihnen lieber, wie du die Dinge siehst. Wie fühlst du dich, was macht dich wütend oder sorgt für Frust? Wenn du selber keine Ahnung hast, was eigentlich mit dir los ist, sag ihnen zumindest das. Zum Beispiel so: "Ich bin gerade selber total überfordert. Und wütend. Aber ich weiß gar nicht, warum!" Denn das ist immer noch besser als nur "Ihr nervt!" zu schreien.

3. Sprich immer nur von dir.  

Die goldene Regel der Konfliktkommunikation: Unbedingt Ich-Botschaften formulieren. "Ihr seid total ungerecht!" sorgt garantiert für Abwehrreaktionen. "Ich fühle mich ungerecht von euch behandelt!" hört sich da schon ganz anders an.

4. Frag nach, wie deine Eltern die Dinge sehen.

Statt deinen Eltern deine Meinung aufzwingen zu wollen, frag sie doch einfach mal nach ihrer Sicht der Dinge. Das zeigt, dass du bereit bist, auf sie zuzugehen, und dir ihre Meinung nicht egal ist. Hör ihnen genau zu und versuch, sie zu verstehen – statt nur zu hören, was du hören willst, damit du den nächsten "Angriff" starten kannst.

5. Versetz dich mal in ihre Lage.

Bevor du deine Eltern anschreist, dass sie dich "nie etwas tolles unternehmen" lassen und die anderen "immer viel mehr" dürfen, wechsel mal die Perspektive. Wenn du an Stelle deiner Eltern wärst – würdest du dein Kind wirklich unter der Woche bis morgens feiern lassen? Vermutlich eher nicht.

6. Mach ihnen Angebote und Kompromissvorschläge.

Besser als ein reines "Nö!" ist immer ein Gegenvorschlag. Wenn deine Mutter dich bittet, die Spülmaschine auszuräumen, kannst du einfach "Nein!" rufen und damit den nächsten Streit vom Zaun brechen. Du kannst aber auch sagen: "Ich telefoniere noch 10 Minuten, dann kümmere ich mich darum." Klingt doch gleich versöhnlicher.

7. Trefft klare Vereinbarungen.

Setzt euch zusammen, sprecht darüber, was euch jeweils stört, und was sich ändern muss. Dann formuliert ihr konkrete Maßnahmen und trefft feste Absprachen. "Mehr im Haushalt helfen" ist zum Beispiel viel zu schwammig. "Montags die Mülltonne an die Straße holen" und "nach dem Essen die Spülmaschine einräumen" ist klarer. Ehrensache: Was ihr ausmacht, wird auch eingehalten.

8. Versprich nur, was du halten kannst.

Leere Versprechungen sorgen am Ende nur für noch mehr Zoff. Wenn du deinen Eltern etwas anbietest oder etwas mit ihnen aushandelst, sorg dafür, dass du deine Zusagen einhalten kannst. 5 Stunden für die nächste Mathearbeit zu üben, ist realistisch – ab jetzt immer Zweien in Mathe zu schreiben aber eher nicht.

9. Schimpf nur ohne Schimpfwörter.

Wenn man sich gerade richtig ärgert, kann es schon mal unschön werden. Wichtig ist, dass allen bewusst ist: Auch unter Familienmitgliedern kann man sich nicht benehmen wie die Axt im Wald. Schimpfworte sind klar tabu – und schlechte Laune ganz selbstverständlich an deiner Mutter auszulassen, ist natürlich ebenfalls nicht okay. Wenn es doch mal passiert, ist zumindest eine Entschuldigung fällig.

10. Appellier an ihre Erinnerungen – und arbeite an dir.

Deine Eltern waren auch mal jung. Bestimmt haben sie auch jede Menge Unsinn gemacht. Wenn du sie nett daran erinnerst, kann das die Situation entspannen. Vielleicht könnt ihr sogar gemeinsam über die eine oder andere Geschichte lachen. Das ist aber natürlich kein Freifahrtschein für dich. Beziehungen sind keine Einbahnstraße: Wenn du möchtest, dass deine Eltern lockerer werden, musst du auch an dir arbeiten!

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