Differenzieren & Fördern / 23.06.2023

Emotionale Intelligenz in der Schule

Ein Gefühl für's Lernen 

Emotionale Intelligenz, oft auch als EQ (Emotional Quotient) bezeichnet, ist die Fähigkeit, die eigenen Emotionen und die anderer Menschen zu erkennen und zu verstehen. Sie umfasst das Bewusstsein für unsere eigenen Gefühle und die Fähigkeit, diese angemessen auszudrücken, sowie das Verständnis dafür, wie unsere Emotionen unsere Gedanken, Entscheidungen und Handlungen beeinflussen.

Bild: stock.adobe.com/Valerii Honcharuk

Emotionale Intelligenz ermöglicht es uns, konstruktiv mit Stress umzugehen, effektiv zu kommunizieren und empathisch auf andere zu reagieren. In der Bildung spielt die emotionale Intelligenz eine wichtige Rolle. Sie hat Einfluss darauf, wie gut Schülerinnen und Schüler lernen, wie Lehrkräfte unterrichten und wie beide miteinander interagieren. Ein hohes Maß an emotionaler Intelligenz kann dazu beitragen, dass die Lernenden besser mit Stress umgehen, sich mehr in der Schule engagieren und bessere Leistungen erbringen.

Die fünf Säulen der emotionalen Intelligenz

Die emotionale Intelligenz wird oft als Zusammenstellung von fünf Schlüsselbereichen oder Säulen beschrieben:

  • Selbstbewusstsein: Das Bewusstsein für die eigenen Emotionen und deren Auswirkungen auf das Denken und Handeln. Es geht darum, die eigenen Gefühle, Stärken und Schwächen zu erkennen und zu verstehen.
     
  • Selbstregulation: Die Fähigkeit, die eigenen Emotionen zu steuern und zu lenken. Menschen mit hoher Selbstregulation können ihre Gefühle effektiv managen und sind mit geringerer Wahrscheinlichkeit impulsiv.
     
  • Motivation: Ein innerer Antrieb, der über äußere Belohnungen wie Geld oder Anerkennung hinausgeht. Motivation ist eng mit der Fähigkeit verbunden, Ziele zu setzen und diese zu verfolgen.
     
  • Empathie: Die Fähigkeit, die Emotionen und Bedürfnisse anderer zu erkennen, zu verstehen und darauf zu reagieren. Empathie ist ein Schlüssel für effektive zwischenmenschliche Beziehungen.
     
  • Soziale Fähigkeiten: Die Fähigkeit, positive Beziehungen aufzubauen und zu pflegen. Dies beinhaltet Kommunikationsfähigkeiten, Konfliktmanagement und Teamarbeit.

Die emotionale Intelligenz ist ein bedeutender Bestandteil unseres täglichen Lebens. Sie beeinflusst, wie wir Entscheidungen treffen, wie wir mit anderen Menschen interagieren und wie wir mit den Herausforderungen umgehen.

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Gefühle im Klassenzimmer: Emotionale Intelligenz im Bildungsbereich

Emotionale Intelligenz beeinflusst nicht nur, wie Schülerinnen und Schüler lernen, sondern auch, wie Lehrerinnen und Lehrer unterrichten. Eine Lehrkraft, die ihre eigenen Emotionen verstehen und steuern kann, ist in der Regel besser in der Lage, eine positive Lernumgebung zu schaffen und auf die emotionalen Bedürfnisse der Lernenden einzugehen.

Lehrerinnen und Lehrer können die emotionale Intelligenz Ihrer Lernenden fördern und ihren Schülerinnen und Schülern dabei helfen, wichtige soziale und emotionale Kompetenzen zu entwickeln, die für ihren Erfolg in der Schule und darüber hinaus unerlässlich sind.

Lehrkräfte mit hoher emotionaler Intelligenz sind in der Regel eher in der Lage auf die emotionalen Bedürfnisse ihrer Schülerschaft eingehen. Sie können erkennen, wenn sich eine Schülerin oder ein Schüler unwohl fühlt, und angemessen reagieren, um zu helfen. So kann emotionale Intelligenz dazu beitragen, eine positive Beziehung zu den Lernenden aufzubauen – und deren Motivation und Engagement zu steigern.

Von der Theorie zur Praxis: Praktische Strategien zur Förderung emotionaler Intelligenz bei Schülern

Die Entwicklung emotionaler Intelligenz bei Schülerinnen und Schülern ist ein kontinuierlicher Prozess, der sowohl im Klassenzimmer als auch außerhalb der Schule stattfindet. Dies sind einige Strategien, die Lehrkräfte verwenden können, um diese wichtige Fähigkeit zu fördern:

Gespräche führen: Lehrerinnen und Lehrer können ihre Schülerinnen und Schüler dazu ermutigen, ihre Gefühle zu benennen und zu verstehen.

Rollenspiele: Durch das Spielen von Rollen können Schülerinnen und Schüler lernen, wie sie in verschiedenen sozialen Situationen angemessen reagieren.

Unterricht in sozialen und emotionalen Fähigkeiten: Lehrer:innen können spezielle Unterrichtseinheiten gestalten, die auf die Entwicklung sozialer und emotionaler Fähigkeiten abzielen.

Als Vorbild fungieren: Lehrerinnen und Lehrer können als Vorbilder für emotionale Intelligenz dienen, indem sie ihre eigenen Emotionen effektiv managen und empathisch auf die Emotionen anderer reagieren.

Der Weg in die Zukunft: Emotionale Intelligenz in der Bildung von morgen

Ohne Frage: In einer Welt, die immer komplexer wird, werden Fähigkeiten wie emotionales Verständnis, Empathie und emotionale Selbstregulation immer wichtiger. Diese Fähigkeiten ermöglichen es Schülerinnen und Schülern, effektiv mit anderen zu interagieren, ihre eigenen Emotionen zu managen und in einer sich ständig verändernden Umwelt resilient zu sein. Sie sind nicht zuletzt Schlüsselkompetenzen für viele Berufen, vor allem für solche, die starke zwischenmenschliche Fähigkeiten erfordern.

Schulen können eine entscheidende Rolle bei der Förderung der emotionalen Intelligenz einnehmen. Sie sind in der Position, sowohl die akademischen als auch die emotionalen Fähigkeiten ihrer Schülerschaft zu entwickeln. Letzteres kann beispielsweise durch die Integration von emotionaler Bildung in den Unterricht, die Förderung von Empathie und Zusammenarbeit im Klassenzimmer und die Schaffung einer unterstützenden und achtsamen Schulgemeinschaft geschehen.

Die Entwicklung emotionaler Intelligenz ist eine Investition in die Zukunft der Schülerinnen und Schüler. Es ist eine Fähigkeit, die ihnen nicht nur helfen wird, sich im Klassenzimmer weiterzuentwickeln, sondern auch in ihrem zukünftigen Berufsleben und in ihren persönlichen Beziehungen.

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