Grundschule / 02.04.2024

Unterrichtsbeginn in der Grundschule

Eine Perspektive 

Der frühe Vogel fängt den Wurm – nicht alle Menschen haben dies verinnerlicht, wenn die Uhr zum Schulbeginn läutet. Der Unterrichtsbeginn in der Grundschule birgt einiges an Diskussionspotenzial. Erfahren Sie hier, wie der Einstieg in den Schulalltag strukturiert und einladend gestaltet werden kann.

Wecker
Bild: Shutterstock.com/vetre

Der typische Unterrichtsbeginn an Schulen 

In den meisten Grundschulen beginnt der Unterricht zwischen 7:30 und 8:30 Uhr, was je nach Bundesland und Schule variiert. Die genaue Uhrzeit wird von den Schulbehörden in Zusammenarbeit mit den Schulen festgelegt. Hierbei besteht ein gewisser Ermessensspielraum, sodass die Schulen den Unterrichtsbeginn an regionale oder lokale Gegebenheiten anpassen können.

Die frühe Startzeit orientiert sich an traditionellen Arbeitszeiten und soll die Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstützen. Dennoch wird diese Praxis im Vergleich zu einem späteren Unterrichtsbeginn häufig diskutiert, insbesondere im Hinblick auf den Zusammenhang zwischen ausreichendem Schlaf und Lernleistung der Heranwachsenden. Kinder im Grundschulalter benötigen etwa 9–11 Stunden Schlaf. Ein sehr früher Unterrichtsbeginn kann zu Schlafmangel führen, welcher sich negativ auf die Konzentration und Lernfähigkeit von Schülerinnen und Schülern auswirkt.

Vor- und Nachteile eines frühen Unterrichtsbeginns

Ob ein früher oder späterer Unterrichtsbeginn in der Grundschule besser ist, lässt sich pauschal nicht beantworten. Nachfolgend sind die wichtigsten Vor- und Nachteile eines frühen Unterrichtsbeginns zusammengefasst:

Vorteile:

  • Routine für Familien
  • Synchronisation mit traditionellen Arbeitszeiten
  • mehr Zeit für außerschulische Aktivitäten am Nachmittag

Nachteile:

  • potenzieller Schlafmangel
  • geringere Konzentrationsfähigkeit am Morgen
  • Stress und morgendliche Hektik für Familien

Rituale zum Unterrichtsbeginn in der Grundschule

Rituale spielen eine wichtige Rolle, um Schülerinnen und Schüler morgens in die Lernumgebung einzuführen, besonders, wenn sie unter Schlafmangel leiden. Eine tägliche Routine in der Schule fördert die Strukturierung des Tages und hilft den Kindern, sich auf den kommenden Unterricht einzustellen. 

Einige Beispiele für Rituale zum Unterrichtsbeginn sind:

  • Gemeinsames Singen oder ein Morgenkreis:
    Hierfür bieten sich Lieder zu den Jahreszeiten oder Festtagen an. Auch können die Schülerinnen und Schüler kurz berichten, was sie erlebt haben, oder Sie sprechen mit den Kindern über aktuelle Geschehnisse, die sie gerade beschäftigen.
  • Kurze Besprechung des Tagesablaufs:
    Was erwartet die Kinder in der Schule? Gibt es Projekte, Klassenarbeiten oder Aktivitäten am heutigen Tag?
     
  • Entspannungsübungen oder Lesen zur Förderung der Konzentration:
    Mit einer Fantasiereise, Atemübungen oder dem Vorlesen einer Geschichte stimmen Sie die Kinder auf den Schultag ein. So gelingt es ihnen, ihre Gedanken zu sammeln und sich anschließend auf das Unterrichtsgeschehen zu fokussieren. Für Grundschulkinder eignen sich etwa Märchen oder Sagen.

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