Eine Illustration mit Glühbirnen
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So steigerst du deine Konzentrationsfähigkeit

Richtig lernen - besser lernen

Du kennst es: Du musst dringend vorwärts kommen, zwingst dich regelrecht zum Lernen - und trotzdem will partout nichts hängenbleiben. Zum Glück lässt sich die Konzentrationsfähigkeit schon mit kleinen Übungen stärken. Wie du deine Konzentration wirkungsvoll trainierst, erfährst du hier.

Maximaler Frustfaktor: Wenn du mit der Konzentration auf Kriegsfuß stehst

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Die Konzentration hat einen ganz schön undankbaren Job: Immerhin denken wir meist überhaupt nur dann an sie, wenn sie gerade mal nicht reibungslos funktioniert. "Total schön, dass ich mich heute so fein konzentrieren konnte", hat sich wohl noch niemand gedacht – "Verdammt noch mal, warum kriege ich das nicht in mein Gehirn?!" dafür schon eher.

Dass uns das konzentrierte Arbeiten manchmal schwer fällt, liegt dabei in der Natur der Sache. Wenn du "Konzentration" im Duden nachschlägst, lernst du: Sie ist definiert als ein "(...) hoher Grad der Aufmerksamkeit (...), die auf eine bestimmte Tätigkeit o. ä. gerichtet ist." Das heißt natürlich auch: Damit wir uns mit eiserner Willensstärke auf die eine Tätigkeit konzentrieren können, müssen wir andere Dinge ausblenden. Jede Menge Dinge. An manchen Tagen klappt das prima, an anderen leider nicht.

Deine Konzentrationsfähigkeit ist immer auch tagesformabhängig. Wenn du hundemüde bist, dir ein Streit mit deinem besten Freund schwer im Magen liegt oder du schon einen inneren Widerwillen gegen das hast, was du erledigen musst, hat die Konzentration es logischerweise schwer. Kleine Schwankungen sind also durchaus normal und kein Grund zur Verzweiflung. Aber: Konzentration ist tatsächlich Übungssache – und du kannst so einiges tun, um deine Konzentrationsfähigkeit zu stärken.

Die richtigen Voraussetzungen schaffen

Je mehr Ablenkungen und Störungsquellen du von vornherein beseitigst, desto weniger musst du ausblenden, um effizient lernen zu können. Mach den Fernseher und die Musik aus, leg das Handy weg und schließ deine Tür. Achte außerdem darauf, dass du bequem sitzt und alles Nötige griffbereit hast. Unterbrechungen (wie zum Beispiel das mühsame Zusammensammeln deiner Chemie-Notizen) stören deine Konzentration schließlich auch.

Starte mit einem klaren Ziel und einem festen (Zeit-)Plan und behalte den Zweck und deinen Zeitrahmen immer fest im Blick. Wenn du motiviert an die Sache herangehst, fällt dir das Konzentrieren wahrscheinlich leichter. Wenn du das Fach besonders langweilig findest, kann es mit der Motivation allerdings schon mal mau aussehen. Dann achte zumindest auf die richtige Grundeinstellung: "Ich mach das jetzt und packe das."

Ähnliches gilt übrigens auch für Störquellen, die außerhalb deines Einflusses liegen, wie zum Beispiel die Bauarbeiten nebenan. Statt dich immer mehr darüber zu ärgern, sagst du dir einfach: "Das ist okay, ich schaffe das trotzdem."

Lüfte unbedingt noch einmal gut und trink ein großes Glas Wasser. Dann geht es ans Eingemachte.

Bewusst starten und die Sinne schärfen1

Am besten startest du mit einem klaren Cut. Was immer du davor noch gemacht hast, ist jetzt abgeschlossen und alle Gedanken, die nichts mit dem Lernen zu tun haben, haben Pause. Schreib dir Dinge, die dich nicht loslassen, einfach kurz auf – so vergisst du sie nicht, kannst sie aber für den Moment abhaken. Eine kurze Entspannungsübung baut den Stress, der dir vielleicht noch nachhängt, ab. Atemübungen – wie zum Beispiel bewusste Bauchatmung – oder Achtsamkeitsübungen eignen sich hier prima.

Dann läufst du dich mit einer kleinen Aufwärmübung warm. Du kannst ...

  • einen festen Punkt im Raum anstarren,
  • den Sekundenzeiger der Wanduhr konzentriert beobachten,
  • dir irgendeinen Text schnappen und die Buchstaben zählen,
  • alle "e"s in dem Text suchen,
  • eine Passage rückwärts abschreiben (also tatsächlich die Buchstaben einzeln rückwärts "malen") oder
  • Worte rückwärts buchstabieren.

Danach bist du im Konzentrationsmodus und kannst deine Lernaufgabe gezielt und effizient angehen. Übrigens: Auch unabhängig von konkreten Aufgaben und Lerneinheiten kannst du kleine Konzentrationsübungen in deinen Alltag integrieren. Wie wäre es zum Beispiel, wenn du immer mal wieder Gegenstände oder Bilder so schnell und so genau wie möglich nachzeichnest, um deine Wahrnehmung und deine Konzentration zu schärfen?

Alternativ kannst du dich selbst zu kleinen Tages- oder Wochen-Challenges herausfordern. Dann achtest du zum Beispiel auf eine bestimmte Farbe, Form oder ein Geräusch.

  • Was ist alles rund in deinem Zimmer, auf einem Schulweg und/oder in der Schule?
  • Was ist gelb?
  • Wo hörst du Vögel zwitschern?

Bestimmt fallen dir noch viel mehr Dinge ein, auf die du achten kannst. Bleib dran und hab Geduld: Von ein paar doofen Tagen einmal abgesehen, wirst du dich schnell viel leichter konzentrieren können!

 

Literatur

1 In Anlehnung an: "Konzentrationsübungen: Die besten Tipps und Tricks" von Karolina Warkentin auf karrierebibel.de, http://karrierebibel.de/konzentrationsuebungen-die-besten-tipps-und-tricks-2/