Eine Illustration mit Glühbirnen
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11 Last-Minute-Lerntipps für den Fall der Fälle

Richtig lernen – besser lernen

Schon klar: Auf den absolut letzten Drücker zu lernen, ist keine gute Idee. Trotzdem tritt der "Fall der Fälle" bei (fast) jedem einmal ein. Mit diesen Tricks holst du das Beste heraus: Hier kommen elf SOS-Lerntipps für Aufschieber, Vergessliche, Adrenalinfans und Chaos-Köpfe.

Wenn es fünf vor zwölf ist: 11 Tipps fürs Express-Lernen

Dass es besser ist, rechzeitig und mit ausreichend Zeit(-puffer) zu lernen, müssen wir dir nicht sagen. In der Realität kommt es natürlich trotzdem immer wieder vor, dass erst auf den letzten Drücker im Schnelldurchlauf gebüffelt wird – und dann sind clevere Lernstrategien und -tricks gefragt. Unsere 11 Top-Tipps für Notfall-Expresslerneinheiten haben wir einmal für dich zusammengestellt. 

1. Mach dir einen Plan.
 

Statt hektisch drauflos zu lernen, verschaffst du dir besser erst mal einen Überblick. Welche Themen habt ihr behandelt und was musst du für die Klausur oder den Test unbedingt draufhaben? Alles, was nicht ganz akut klausur- bzw. testrelevant ist, lässt du direkt außen vor. Den Rest teilst du auf die Zeit auf, die dir noch zum Lernen bleibt – und den Fahrplan hältst du eisern ein. Im Klartext heißt das: Ist es Zeit, die nächste Einheit anzufangen, tust du das – auch wenn noch nicht alles so sitzt, wie du es gern hättest.

2. Setz Prioritäten.

Grundsätze, Kerninhalte und größere Zusammenhänge sind wichtiger als winzige Details. Themen, die dein Lehrer ausführlich behandelt hat, werden wesentlich wahrscheinlicher abgefragt als die, die er nur am Rand gestreift hat. Und wenn es deinem Lehrer vor allem um die praktische Anwendung geht, solltest du die auch am ehesten beherrschen. Überleg gezielt, was wirklich wichtig ist– und hab Mut zur Lücke.
 

3. Vermeide Ablenkung.

Wenn die Zeit drängt ist es umso wichtiger, dass du sie so konzentriert wie möglich nutzt. Sperr, schalte und klammere alles aus, was dich ablenkt; vom lauten Rasenmäher draußen über Smartphone und Fernseher bis hin zum Chaos auf deinem Schreibtisch, an dem du immer wieder hängen bleibst. Je weniger du um dich herum siehst und hörst, desto konzentrierter kannst du arbeiten und desto besser kommst du voran. Auch nett gemeinte Hilfsangebote und Einladungen für Lerngruppen lehnst du lieber dankend ab, damit du dich ganz auf dich und deinen Lernstoff fokussieren kannst.
 

4. Vermeide Hektik.

Wenn dir die Uhr im Nacken sitzt, willst du natürlich alles so schnell wie möglich durcharbeiten. Schlauer ist es aber, erst mal ganz tief durchzuatmen und dann bewusst auf dein Lerntempo zu achten. Lass dir die Zeit, die du brauchst, damit Inhalte "hängen bleiben", auch wenn du dann nicht alles schaffst. Du kannst besser 70 % gründlich lernen als 100 % ungenau.
 

5. Nutze so viele Sinne wie möglich.

Am effektivsten lernst du, wenn du so viele Sinne wie möglich dabei einbeziehst. Statt Vokabeln stumm zu lesen, schreibst du sie ab und liest sie dir dabei noch selbst laut vor. Oder du liest dir den Lernstoff laut vor und bewegst dich dabei.
 

6. Nutze Bilder.
 

Zeichne Flussdiagramme auf, damit du anschaulich siehst, was woraus folgt; mach dir Skizzen, verknüpfe Vokabeln mit Fotos oder ordne Inhalte in Mindmaps an. Bilder dienen dir als Eselsbrücke, mit denen du das Express-Wissen leichter einordnen und abrufen kannst.
 

7. Bette die Lerninhalte ein.

Kontext, Zusammenhänge und die Einordnung ins "große Ganze" machen den Stoff leichter lernbar. Auch persönliche Bezüge helfen dir beim Verstehen, Behalten und Abrufen. Alternativ bzw. zusätzlich kannst du den Lernstoff mit Humor oder Musik verpacken (zum Beispiel über lustig-skurrile Lernsätze oder kleine Lieder). Formeln merkst du dir am schnellsten und am besten, wenn du die Ziffern in kleine Geschichten einbettest. Aus einer Zwei wird dann zum Beispiel ein Schwan, aus der Variablen "a" ein Affe usw.
 

8. Arbeite mit Farben.

Inhalte, die zusammengehören , kannst du durch ein Farbsystem gut sichtbar gliedern, verknüpfen und hervorheben. Auch wichtige Begriffe oder Inhalte, die sich noch "wehren", markierst du dir am besten farbig. Das hilft beim Lernen – und beim Wiederfinden, wenn du fünf Minuten vor dem Test oder der Klausur die "Problempunkte" noch mal überfliegen willst.
 

9. Schreib lieber als zu tippen.

Eine Notiz ins Smartphone ist natürlich schnell gemacht. Wirksamer ist es aber, dir Wichtiges ganz "oldschool" handschriftlich zu notieren. Dabei setzt du dich viel intensiver mit dem Inhalt auseinander als beim bloßen Lesen oder Tippen und lernst so auch unter Zeitdruck effektiver.
 

​10. Verschaff dir mehr Lernzeit.
 

"Tote" Zeit kannst du prima nutzen, um ein paar zusätzliche Lerneinheiten rauszuschlagen. Beim Warten auf Bus, Bahn oder Eltern, die dich abholen, auf dem Rückweg nach Hause oder auch beim Zähneputzen: Bestimmt gibt es noch einzige Zeitfenster, die du zur Lernzeit "umfunktionieren" kannst. Jede zusätzliche Minute lohnt sich. Und selbst „nur nebenbei“ zu lernen, ist immer noch besser als gar nicht zu lernen.

11. Hör auf, dich zu ärgern.
 

Du kannst noch mehr Zeit verlieren, indem du dich darüber ärgerst, dass du nicht früher mit dem Lernen angefangen hast. Oder du akzeptierst, dass es jetzt nun mal so ist und machst das Beste aus der Situation. Mit Druck und Selbstvorwürfen kommst du kein Stück weiter – du schaffst dir nur noch schlechtere Lernbedingungen. Also: Hak es ab, bleib gelassen und gib ab hier dein Bestes!

Quellen
 

"Lernforschung: Tipps, die das Lernen leichter machen" von Lydia Klöckner, Zeit online, http://www.zeit.de/studium/uni-leben/2012-11/Manfred-Spitzer-Lernmythen
 

"Zu wenig Zeit zum Lernen? Dann befolge diese 7 Tipps" von Tim Reichel, Studienscheiss, https://www.studienscheiss.de/wenig-zeit-lernen-tipps/