Junge Menschen bereiten sich im Freien auf ihren Schulabschluss vor
Bild: Shutterstock.com/Prostock-studio

MSA – Mittlerer Schulabschluss

Fit für die Ausbildung und den Anschluss an die Oberstufe

Der Mittlere Schulabschluss (MSA) ist ein Bildungsabschluss am Ende der Sekundarstufe I im deutschen Schulsystem und traditionell auch als Realschulabschluss oder Mittlere Reife bekannt.

Ein Abschluss – viele Bezeichnungen

Die Bezeichnung des Bildungsabschlusses variiert von Bundesland zu Bundesland: In Brandenburg wird der MSA beispielsweise als Fachoberschulreife bezeichnet, während man in Rheinland-Pfalz vom qualifizierten Sekundarabschluss I spricht. Unterschiedlich geregelt ist auch der Erwerb der Mittleren Reife in jedem einzelnen Bundesland.

Eines aber haben alle Abschlüsse gemeinsam: Im Regelfall wird der Mittlere Schulabschluss am Ende der 10. Klasse erworben. Dieser Abschluss ist eine wichtige Voraussetzung für die berufliche Zukunft von jungen Erwachsenen, denn er bildet die Grundlage für weitere Ausbildungen oder den Anschluss an die gymnasiale Oberstufe.

Voraussetzungen für den Mittleren Schulabschluss (MSA)

Der MSA baut in der Regel auf den Hauptschulabschluss (HSA) auf, den man nach dem Besuch der 9. Klasse erwirbt. Die Mittlere Reife kann mit dem passenden Notendurchschnitt am Ende der 10. Klasse an Realschulen, Oberschulen, Mittelschulen, Gesamtschulen, am Gymnasium, in Berufsschulen und Wirtschaftsschulen erworben werden.

MSA: Grundlage für Ausbildung, Fach- oder Berufsschule und gymnasiale Oberstufe

Der Mittlere Schulabschluss ermöglicht den Besuch der Sekundarstufe II der Fachoberschulen (FOS), der Berufsoberschulen (BOS), des Berufskollegs (BK) und der gymnasialen Oberstufe. Je nach Bundesland und Schulart ist ein bestimmter Notendurchschnitt Bedingung für die Aufnahme. Der MSA ist auch die Basis für eine Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf.

Zentrale Prüfungen zum Mittleren Schulabschluss (MSA) 

Der Mittlere Schulabschluss ist in fast allen Bundesländern an zentrale Prüfungen gebunden. In einigen Bundesländern erhalten Gymnasiastinnen und Gymnasiasten mit der Versetzung in die 11. Jahrgangsstufe automatisch die Mittlere Reife, ohne eine Prüfung abzulegen.

Die Prüfungen zum MSA finden in den Kernfächern Deutsch und Mathematik, der ersten Fremdsprache sowie einem Wahlfach statt. Zu den Wahlfächern des Mittleren Schulabschlusses gehören zum Beispiel Geschichte, Geografie, Sozialkunde, Physik, Chemie, Biologie, Musik oder die zweite Fremdsprache. In den Prüfungsfächern Mathematik und Deutsch erfolgt eine schriftliche Prüfung, die erste Fremdsprache wird schriftlich und mündlich geprüft. Die mündlichen Prüfungen dauern 15 Minuten und werden zusammen mit den Mitschülerinnen und Mitschülern absolviert. Im vierten Prüfungsfach findet eine Gruppenpräsentation statt.

Mit den „Abschlussprüfungstrainern“ für die Fächer Deutsch, Englisch und Mathematik bereiten sich Schülerinnen und Schüler gezielt auf die zentralen Prüfungen vor: Die Hefte bieten eine Vielzahl an Übungen aus allen Bereichen sowie Musterprüfungen mit Lösungen und Tipps. 

FAQ: Mittlerer Schulabschluss (MSA)

Ist der Mittlere Schulabschluss (MSA) ein Realschulabschluss?

Ja, der MSA ist ein Realschulabschluss. Je nach Bundesland hat der Schulabschluss unterschiedliche Bezeichnungen: Mittlerer Schulabschluss heißt er in Bayern, Berlin, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein; Mittlere Reife in Mecklenburg-Vorpommern; Mittlerer Schulabschluss I, Sekundarabschluss I bzw. Fachoberschulreife in NRW; Werkrealschulabschluss oder Realschulabschluss in Baden-Württemberg.

Weitere Bezeichnungen sind Sekundarabschluss I und Realschulabschluss in Niedersachsen sowie Fachoberschulreife und Realschulabschluss in Brandenburg. In Hessen spricht man vom Mittleren Abschluss, Rheinland-Pfalz betitelt ihn als Qualifizierten Sekundarabschluss I und im Saarland, in Sachsen, Sachsen-Anhalt sowie Thüringen heißt er wieder Realschulabschluss. 

Was bedeutet MSA-Prüfung?

Die MSA-Prüfung ist die zentrale Prüfung des Mittleren Schulabschlusses. Sie besteht in der Regel aus den schriftlichen Prüfungen in Deutsch, Mathematik und der ersten Fremdsprache sowie einer mündlichen Prüfung in der ersten Fremdsprache. Die mündlichen Prüfungen dauern ca. 15 Minuten und werden mit den Mitschülerinnen und Mitschülern absolviert.

In welcher Klasse kann man den MSA erwerben?

Am Ende der 10. Klasse erwirbt man den Mittleren Schulabschluss. In der Regel baut der MSA auf den Hauptschulabschluss (HSA) auf. Mit dem passenden Notendurchschnitt der 10. Klasse ist man bereit für die Prüfungen zur Mittleren Reife. Die Abschlussnote des MSA setzt sich meist zusammen aus den Noten des 10. Jahrgangs und den Ergebnissen der Abschlussprüfungen.

Kann der Mittlere Schulabschluss (MSA) auf dem zweiten Bildungsweg erworben werden?

Der Mittlere Schulabschluss kann auch auf dem zweiten Bildungsweg erworben werden. Voraussetzung hierfür ist ein Hauptschulabschluss. Berufsbegleitend kann der MSA an Fernschulen, Abendschulen und Volkshochschulen in circa 1-3 Jahren und in Vollzeit am Kolleg in ungefähr einem Jahr nachgeholt werden. Der Abschluss wird in einer staatlichen Externenprüfung abgelegt.