1. Erst die Arbeit, dann das „Vergnügen“: Schwieriges zuerst.
Gleich mit den „harten Sachen“ anzufangen, klingt natürlich richtig fies. Rein logisch macht es aber nur so Sinn – denn die für dich kompliziertesten und schwierigsten Lerninhalte werden auch am längsten brauchen, bis du sie verstanden und verinnerlicht hast. Neben der goldenen Regel „Lieber viele kleine Lerneinheiten als die dicke Lernkeule“, fängst du deshalb besser mit den schwierigsten Fächern bzw. dem schwierigsten Lernstoff an. Und apropos „viele kleine Lerneinheiten“: Mit Lernkärtchen, die du einfach immer dabeihast, kannst du jederzeit und überall ein bisschen was von deinem Lernplan abarbeiten.
2. Richtig lernen: Lerntechniken dem Lernstoff anpassen
Sprachen lernst du anders als Naturwissenschaften – und gerade das Formellernen treibt so manchen in den Wahnsinn. Achte deshalb darauf, dass du die richtigen Lerntechniken anwendest, damit du auch die besonders abstrakten Inhalte verstehst und verinnerlichst.
3. Kein stumpfes Pauken: Lern so klug und anschaulich wie möglich.
Am besten lernst du immer dann, wenn du...
- möglichst viele Sinne ansprichst,
- weißt und berücksichtigst, welcher Lerntyp du bist,
- dir deine Lernmaterialien und Lernhilfen selbst erstellst und
- deinen Biorhythmus kennst und anspruchsvollen Lernstoff in deine Power-Phasen legst.
Leg den Fokus beim Lernen vor allem aufs Verstehen und Anwenden. Verknüpfungen und Bilder sind schlauer als stumpfes Pauken. Mach außerdem so viele Beispielaufgaben wie möglich und löse so viele verschiedene Aufgabentypen wie möglich. So gewinnst du Routine und stellst sicher, dass du die Theorie auch tatsächlich umsetzen und anwenden kannst. Auf deine Fähigkeiten solltest du dabei ruhig vertrauen: Kleinigkeiten, die du dir im Ernstfall auch einfach erschließen kannst, musst du nicht krampfhaft auswendig lernen. Verstopf dein Gedächtnis also nicht unnötig mit unwichtigen Details.
4. Sei kreativ
Selbst erstellte Merkposter, Merksätze und Reime, Mindmaps oder Lernkarten machen die Inhalte nicht nur eingängiger – sie sorgen auch dafür, dass du dich viel intensiver mit den Lerninhalten auseinandersetzt. Wann immer du den Stoff zusammenfasst, beschäftigst du dich schließlich ganz genau mit den Inhalten und lernst so viel mehr als beim reinen Wiederholen. Kreative Lernmethoden – zum Beispiel das Singen oder Rappen von Inhalten oder das laute Vorlesen mit verstellter Stimme – bringen außerdem Abwechslung und bleiben dir besonders leicht im Gedächtnis.
5. Du musst kein Einzelkämpfer sein: Bitte andere um Hilfe.
Natürlich kannst du dich in deinem Zimmer verschanzen und über Wochen und Monate nur dann mit anderen Menschen reden, wenn es unbedingt sein muss. Du kannst aber auch schlauer vorgehen und dir Unterstützung holen. Lerngruppen und Lerntreffs mit deinen Leidensgenossen können euch allen viel bringen. Deine Mutter oder dein Vater fragt dich bestimmt auch gerne mal ab oder lässt sich Inhalte erklären (wodurch du direkt siehst, ob du wirklich alles drauf hast). Und wenn Fragen auftauchen, brauchst du nicht allein wie besessen nach der Antwort zu suchen: Frag doch einfach deinen Lehrer, deine Lehrerin oder eine/- Mitschüler/-in, ob er oder sie dir die Sache (noch) mal kurz erklären kann.
6. Bleib am Ball und motivier dich selbst.
Die gute Nachricht lautet ja: Wenn du für die Abschlussprüfungen büffelst, ist das Ende absehbar. Behalte also dein Ziel im Auge und sag dir bei Durchhängern immer wieder, dass du es bald geschafft hast. Ein Countdown, den du zum Beispiel an deine Zimmertür hängst und täglich abhakst, kann zusätzlich beim Aufraffen helfen. Wichtig sind auch kleine Belohnungen, mit denen du dir sozusagen selbst auf die Schulter klopfst, wann immer du ein Etappenziel erreicht hast. Das hebt die Laune und hilft dir, den Endspurt wie geplant durchzuhalten.
7. Nicht zu viel zumuten: Beachte deine Grenzen.
Jeden Tag 5 Stunden Lernzeit einzuplanen, um bis in die Puppen am Schreibtisch zu sitzen, ist nicht nur unrealistisch – es ist auch ziemlich unklug. Eine längere Lernphase wie vor den Abschlussprüfungen in Klasse 10 kannst du nur dann mit ganz viel Schwung und Power wuppen, wenn du dir regelmäßige Auszeiten und Regenerationszeiten gönnst. Wenn du Unterricht hast, sind mehr als zwei Stunden Lernzeit an einem Tag kaum machbar. Auch für Sport bzw. Bewegung und gesunde Ernährung muss genügend Zeit bleiben. Achte auf deine Grenzen und halte dich fit – denn nur so kann auch dein Hirn Höchstleistungen bringen.
8. Last but not least: Bleib locker.
Den Schulabschluss ernst zu nehmen, ist natürlich gut. Zu verbissen solltest du das Ganze aber auch nicht sehen – das schafft nur unnötigen und lähmenden Druck. Mach dir immer mal wieder klar: Du bist so weit gekommen und hast so viel geschafft, dass du die Prüfungen jetzt auch noch meistern wirst. Selbst wenn eine Prüfung eher suboptimal laufen sollte, ist auch das kein Beinbruch. Gib dein Bestes und gib dir Mühe, aber mach dich nicht krank vor Leistungsdruck – ein paar Punkte mehr oder weniger bringen dich nicht um. Kurz vor den Prüfungen (und spätestens am Tag vorher) solltest du deshalb auch einen Gang zurückschalten. Ein paar kleine Details darfst du noch mal auffrischen, ansonsten hast du aber Lern- und Panikverbot.