Grammatik in der Grundschule: Übersicht und Tipps
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Grammatik in der Grundschule: Übersicht und Tipps

So lernen Kinder den Aufbau der deutschen Sprache 

Einen großen Teil der deutschen Grammatik nutzen wir intuitiv und automatisch. In der Schule führen Lehrkräfte die Kinder viel bewusster an die Struktur der Sprache heran. Hier finden Sie eine Übersicht über die Grammatik, die in der Grundschule vermittelt wird – und nützliche Tipps zum Üben.

Übersicht: Was gehört zur Grammatik in der Grundschule?

Grammatik ist die Lehre vom Bau der Sprache. Dazu gehören viele verschiedene Teilbereiche, zum Beispiel die Lehre von den Lauten (Phonologie) und die Bedeutungslehre (Semantik). In der Grundschule stehen aber vor allem diese Bereiche im Mittelpunkt:

  • Wortarten und die Formen, die Wörter annehmen können (Morphologie)
  • Satzbau und Satzarten (Syntax)

Manche Schulen behandeln Rechtschreibung und Zeichensetzung als einen separaten Bereich, andere rechnen ihn zur Grammatik hinzu – in jedem Fall helfen grammatische Strukturen, die Rechtschreibung besser zu beherrschen. Kinder lernen zum Beispiel, dass Nomen (Namenwörter) grundsätzlich großgeschrieben werden.

Wortarten – was ist das?

Die Morphologie beschäftigt sich mit einzelnen Wörtern. Die drei wichtigen Wortarten sind:

  • Nomen (auch Substantive oder Namenwörter), zum Beispiel Haus, Auto, Stein, Hund
  • Verben (auch Tätigkeitswörter oder Tuwörter) wie gehen, singen, lernen, spielen
  • Adjektive (auch Eigenschaftswörter oder Wiewörter), beispielsweise schön, groß, schlau, schnell

Diese drei Wortarten sind in jeder Übersicht zur Grammatik in der Grundschule enthalten. Auch Artikel (Begleiter wie der, die und das) und Zahlwörter (zwei, der dritte) stehen meist schon auf dem Programm, ebenso wie die Personalpronomen (persönliche Fürwörter wie ich, du, er/sie/es etc.).

In höheren Klassen lernen die Kinder weitere Wortarten kennen:

  • Adverbien: Umstandswörter wie gestern, dort, bald
  • Konjunktionen: Bindewörter wie oder, nachdem, und
  • Präpositionen: Verhältniswörter wie über, neben, nach
  • Interjektionen: Ausrufe wie hey! oder hallo!
  • weitere Pronomen wie die Possessivpronomen (mein, dein etc.) oder die Indefinitpronomen (etwas, jemand, nichts)

Welche Wortarten in welcher Klasse genau behandelt werden, ist vom individuellen Lehrplan und dem Lernstand der Klasse abhängig.

Übersicht: Grammatik in der Grundschule auf Satzebene

Im Rahmen der Syntax beschäftigen sich die Kinder damit, wie Wörter zu Sätzen zusammengesetzt werden. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Satzglieder:

  • Das Subjekt eines Satzes gibt an, wer oder was im Satz handelt. 
    -> Der Hund trägt seinen Ball im Garten umher.
  • Das Prädikat verrät uns, was das Subjekt im Satz tut.
    -> Der Hund trägt seinen Ball im Garten umher.
  • Objekte sind wichtige Ergänzungen im Satz. Sie geben uns die Antwort auf Fragen wie „wessen?“, „wem?“ und „wen oder was?“ 
    -> Der Hund trägt seinen Ball im Garten umher.
  • Schließlich ergänzen adverbiale Bestimmungen den Satz um weitere Informationen, die Fragen wie „wo?“, „wie?“, „wann?“ und „warum?“ beantworten.
    -> Der Hund trägt seinen Ball im Garten umher.

Die Kinder lernen außerdem, zwischen unterschiedlichen Satzarten wie Aussagesätzen, Fragesätzen und Ausrufesätzen zu unterscheiden sowie Haupt- und Nebensätze zu erkennen.

Die vier Fälle Nominativ („Wer-Fall“), Genitiv („Wessen-Fall“), Dativ („Wem-Fall“) und Akkusativ („Wen-Fall“) gehören ebenfalls zum Grammatikunterricht in der Grundschule.

Weitere Grammatikthemen und Fachbegriffe

Die Rechtschreibung gehört nicht zwingend zum Bereich Grammatik und wird teilweise separat behandelt. Jedoch profitieren die Kinder von ihrem Grammatikwissen, wenn es darum geht, ihre Rechtschreibung zu verbessern oder Geschichten zu schreiben. Themen wie Satzarten, Zeichensetzung und wörtliche Rede gehen beispielsweise fließend ineinander über.

Hier eine kleine Übersicht zu Fachbegriffen in der Grammatik der Grundschule:

  • Nomen (auch Adjektive und Pronomen) werden dekliniert: das Haus, des Hauses, dem Haus etc.
  • Bei Verben nennt man das Beugen hingegen konjugieren: ich gehe, du gehst, er geht etc.
  • Die Kinder lernen den Numerus von Wörtern kennen: die Einzahl (Singular) und die Mehrzahl (Plural).
  • Nomen haben ein Geschlecht (Genus): Sie sind entweder männlich (Maskulinum), weiblich (Femininum) oder sächlich (Neutrum).
  • Verben können ein anderes Tempus (eine andere Zeitform) annehmen: sie geht, sie ging, sie wird gehen etc.
  • Adjektive können gesteigert werden: groß, größer, am größten. Die drei Formen heißen Positiv, Komparativ und Superlativ.

Drei Tipps zum besseren Verständnis der Grammatik

  1. Fachbegriffe trainieren: Grammatik wird oft als schwierig empfunden. Zum großen Teil liegt das daran, dass die Fachbegriffe nicht richtig sitzen. Üben Sie diese wie die Vokabeln einer Fremdsprache, um das Verständnis zu sichern.
  2. Wiederholungen einplanen: Wie das Einmaleins in Mathematik müssen die Kinder grammatische Strukturen oft wiederholen, bevor sie sie mühelos erkennen. Häufige kurze Lerneinheiten bieten sich an.
  3. Beispiele eindeutig halten: Die deutsche Sprache bietet viel Raum für Zweifelsfälle. Beim Erlernen der Grammatik sollten die Beispiele aber klar und eindeutig sein. Im Sortiment von Cornelsen finden Sie Materialien zur deutschen Grammatik, die keine Fragen offenlassen.

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